Regenbogen-Trikot: Eklat um Wolfsburg-Profi: „So eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht“

Fußball-Profi Kevin Behrens hat sich bei einem Marketingtermin einen homophoben Ausfall geleistet. Der Klub bestätigte den Vorfall – jetzt bat der Spieler um Entschuldigung.

Kevin Behrens hatte einen Pflichttermin für Fußball-Profis zu absolvieren. Der Angreifer in Diensten des VfL Wolfsburg sollte bei einer Signierstunde Fanartikel mit seiner Unterschrift versehen. Die unterzeichneten Artikel sind für den Verkauf, für Gewinnspiele oder für Benefizaktionen des Klubs vorgesehen. Das ist Alltag für Profis.

Ende September kam es dabei aber zu einem Eklat, wie die „Sport Bild“ berichtet. Als Behrens ein Sondertrikot für Vielfalt und Toleranz unterschreiben sollte, weigerte er sich mehrfach. Dabei soll der Satz „So eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht“ gefallen sein, wie Mitarbeiter des Vereins berichteten. Klublogo, Rückennummer, Sponsoren- und Spielernamen des Spezial-Jerseys waren in Regenbogenfarben gestaltet.

Nach dem Ausfall sei der Angreifer zu Sportdirektor Sebastian Schindzielorz zitiert worden, wo er glaubhaft versichert habe, dass er nichts gegen Homosexuelle habe.STERN PAID 39_24 Nagelsmann IV 0.01

VfL Wolfsburg bestätigt Vorfall mit Kevin Behrens

Der Verein hat den Vorfall mittlerweile bestätigt. „Während eines internen Termins gab es Äußerungen, die nicht im Einklang mit der Haltung des VfL Wolfsburg stehen. Der Vorfall wurde intern unverzüglich aufgearbeitet“, schrieb der Klub. Weiter heißt es: „Der VfL Wolfsburg betont, dass er sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist. Der Klub und seine Angestellten stehen für Vielfalt und Toleranz, grundsätzliche Werte wie Respekt, Aufrichtigkeit und Offenheit sind seit jeher fest in der Vereins-Philosophie verankert.“ 

In der Tat gehört der Werksklub aus der Autostadt zu den Vorreitern im Kampf für Vielfalt und gegen Homophobie. Wolfsburg war der erste Profi-Verein in Deutschland, der die Regenbogenfarben auf dem Trikot oder der Kapitänsbinde zeigte. 

Mittlerweile hat sich Behrens, der sportlich unter dem neuen Trainer Ralph Hasenhüttl kaum zum Einsatz kommt, öffentlich entschuldigt. „Meine spontanen Äußerungen waren absolut nicht in Ordnung. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Das Thema wurde intern klar besprochen und ich bitte um Verständnis, dass ich mich dazu nicht weiter äußern möchte“, sagte er demnach. Informationen über mögliche Sanktionen teilte der VfL nicht mit. Bekannt ist nur, dass der Profi das Trikot am Ende unterschrieben hat und weiterhin im Kader steht.

Quelle: „Sport Bild„, DPA