Insekten: Ameise Tapinoma magnum: Superkolonie und unterirdisches Nest

Die eingewanderte Ameisenart kann erhebliche Schäden anrichten. Noch gibt es keinen Königsweg für die Bekämpfung der Insekten.

An mehreren Orten im Oberrheingebiet hat sich die Ameisenart „Tapinoma magnum“ angesiedelt, die mit ihren unterirdischen Nestern und Superkolonien erhebliche Schäden anrichten kann. Die Landesregierung habe zwar keine Kenntnisse oder Hinweise auf ökologische Veränderungen oder Beeinträchtigungen durch die Ameisenart, sagte Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) auf eine parlamentarische Anfrage der CDU-Fraktion in Mainz. Die Schäden, die durch die „Tapinoma magnum“ verursacht werden, könnten nach den vorliegenden Berichten jedoch deutlich sein.

Die Ameisenart stammt aus dem Mittelmeerraum und wurde den Angaben zufolge vermutlich mit Topfpflanzen eingeführt. Sie wird nicht in der Liste der invasiven Arten der EU-Verordnung aufgeführt, ist aber hinsichtlich ihrer potenziellen Invasivität auf der Beobachtungsliste des Bundesamts für Naturschutz gelistet. 

Superkolonien entstehen

Die „Tapinoma magnum“ kommt in Friedhöfen, Gärten, Parks oder Parkplätzen vor. Sie nistet laut Ministerium gerne in der Nähe von Mauern, unter Platten und Pflastersteinen, aber auch im offenen Boden. Die Nester liegen unterirdisch. Die Art ist polygyn. Das bedeutet, sie hat zahlreiche Königinnen und bildet sogenannte Superkolonien. 

Aufgrund dieser Struktur und Tiefe der Nester von bis einem Meter über eine große Fläche sei es schwierig sowie zeit- und kostenaufwendig, die Kolonien zu bekämpfen, berichtete die Umweltministerin. Maßnahmen, um Superkolonien dieser Ameisenart nachhaltig zu bekämpfen, ständen derzeit nicht zur Verfügung. Nach derzeitigem Kenntnisstand sei die Heißschaummethode aber die erfolgversprechendste Art der Bekämpfung. Es werde aber auch mit Insektiziden gearbeitet. 

Austausch zur Bekämpfung mit anderen Bundesländern

Die betroffenen Kommunen im Land ständen bereits mit Schädlingsbekämpfern wegen Maßnahmen zur Bekämpfung im Austausch. Zusätzlich tausche sich das Umweltministerium mit Experten und anderen betroffenen Bundesländern zu neuen Bekämpfungsmethoden aus, erklärte die Grünen-Politikerin.

Die Stadt Kehl im benachbarten Baden-Württemberg musste jüngst einen Spielplatz schließen, weil der Boden von den „Tapinoma magnum“ unterhöhlt war und Unfallgefahr bestand. Die Ameisenart ist seit mehreren Jahren an verschiedenen Orten in Baden-Württemberg dokumentiert. Betroffen sind zudem angrenzende Regionen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Ostfrankreich.