Arbeitsmarkt: Mehr ältere Beschäftigte in Thüringen

Noch nie waren in Thüringen Ältere so stark in den Arbeitsmarkt integriert wie heute. Doch wie stehen ihre Chancen auf Neueinstellung?

Die Zahl älterer Arbeitnehmer in Thüringen ist auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen. Ende 2023 waren rund 86.800 Menschen im Alter von 60 Jahren bis zur Regelaltersgrenze sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Das seien so viele wie seit zehn Jahren nicht. Im Dezember 2013 waren es den Angaben nach noch 51.800 Beschäftigte. 

Bei den Minijobs habe es in der Altersgruppe 65 Jahre und älter in den vergangenen zehn Jahren einen Anstieg um knapp 62 Prozent gegeben. Damit seien insgesamt knapp 38 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Thüringen älter als 50 Jahre. 

„Arbeitsverhältnisse älterer Arbeitnehmer sind sehr stabil“

Diese Entwicklung geht laut der Arbeitsmarktexperten unter anderem auf den demografischen Wandel zurück, aber auch auf das höhere Renteneintrittsalter und die gestiegene Erwerbsneigung Älterer. Die sogenannten „Baby-Boomer“, also die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre, würden sich vermehrt in der Gruppe der über 60-jährigen Arbeitnehmer wiederfinden.

„Arbeitsverhältnisse älterer Arbeitnehmer sind sehr stabil, das Entlassungsrisiko gering“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion, Markus Behrens. Dagegen seien die Chancen Älterer auf Neueinstellung nach wie vor deutlich schlechter als bei Jüngeren, was auf Vorurteile und Vorstellungen über das Alter zurückgeführt werden könne. Die Arbeitslosigkeit älterer Menschen halte sich auf hohem Niveau.