Wegen Frostnächten im April sind die Prognosen der Winzer schlecht gewesen. Nun haben sich diese bestätigt. Die Erntemengen sind dürftig – doch die Keller meist noch voll.
Die Winzer in der Saale-Unstrut-Region haben aufgrund von Frostnächten Ende April in diesem Jahr weitaus weniger geerntet als im Vorjahr. Nach einer knapp vierwöchigen Lesezeit konnte nur knapp ein Viertel der Gärtanks mit Most gefüllt werden, wie die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut mitteilte. Gerade einmal 860.000 Kilogramm Trauben seien geerntet worden, sagte ein Sprecher. In guten Jahren, wie beispielsweise 2023, seien es zwischen 2,5 und 3 Millionen Kilogramm Trauben.
Die meisten jungen Triebe hatten die frostig kalten Nächte des 22. und 23. April nicht überlebt – trotz der vielerorts eingeleiteten Gegenmaßnahmen wie Feuer zwischen den Reben. Den Angaben zufolge sind die „wenigen Überlebenden“ aber von bester Qualität. Es gebe fast durchgehende Mostgewichte oberhalb der Grenze von 80 Grad Oechsle. Der Oechslegrad bezeichnet den Zuckergehalt im Most, anhand dessen sich auch der Alkohol des künftigen Weines berechnen lässt. Das ist für die Weinerzeugung ein wichtiges Qualitätskriterium.
Der Jahrgang 2024 sei also „sehr gut, aber sehr rar“, hieß es. Wegen der guten Ernte im Vorjahr herrsche in den Kellern aber größtenteils ein gutes Polster, um bestehende Lieferverträge erfüllen zu können.
Die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut bewirtschaftet laut eigenen Angaben rund 380 Hektar Rebfläche. Mehr als 300 Winzer arbeiten der Gemeinschaft zu, wie es hieß.