Cottbus verpasst wie Dynamo Dresden einen Sieg. Aue verliert zum dritten Mal in Serie. Rostock hängt im Keller fest.
Leipzig (dpa) –
Dynamo rettet Punkt in der Nachspielzeit
Dynamo Dresden hat es verpasst, bis auf einen Zähler an Drittliga-Spitzenreiter SV Sandhausen heranzurücken. Das Team von Trainer Thomas Stamm kam auch im dritten Heimspiel hintereinander nicht zu einem vollen Erfolg und musste sich gegen Rot-Weiss Essen mit einem 3:3 (0:1) zufriedengeben.
„Wir sind nicht in der Lage, zu null zu spielen. Die Tore sind nicht so verteidigt, wie es sein muss auf diesem Niveau. In der Summe müssen wir es besser verteidigen. Wir haben die Zweikämpfe nicht so geführt, wie wir sie führen müssen“, sagte Dynamo-Trainer Thomas Stamm und nahm sich nicht nur seine Abwehr vor: „Es ist nicht nur die letzte Kette, wir müssen auch die Räume davor schließen.“ Kapitän Niklas Hauptmann kritisierte zudem dem „enormen Aufwand, um ein Tor zu schießen. Wir kommen zweimal zurück und bekommen postwendend wieder den Rückstand.“
Manuel Wintzheimer (37. Minute) hatte die Gäste nach einem Konter in Führung gebracht. Vor 29.836 Zuschauern gelang Hauptmann unmittelbar nach Wiederbeginn der Ausgleich. Im Gegenzug (47.) traf Julian Eitschberger mit einem Solo zur sofortigen Gäste-Führung. Jonas Sterner (78.) gelang der erneute Ausgleich, ehe Kelsey Owusu Meisel (80.) das vermeintliche Essener Siegtor erzielte. Doch Stefan Kutschke traf in der vierten Minute der Nachspielzeit zum verdienten Unentschieden.
60 Minuten reichen Energie Cottbus nicht
Energie Cottbus bleibt auch das sechste Spiel in Folge ungeschlagen, verpasste es aber, zu Tabellenführer SV Sandhausen aufzuschließen. „Wenn wir eine Spitzenmannschaft wären, hätten wir das Spiel gewonnen“, sagte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz bei „MagentaSport“ nach dem 1:1 gegen die Sandhäuser. Eine Stunde lang bewegte sich Cottbus nach der 1:0-Führung durch Maximilian Krauß (39.) auf Siegkurs und hatte in der 54. Minute noch eine Großchance durch Tolcay Cigerci zum zweiten Treffer, ehe die Mannschaft „zu inaktiv wurde, das Spielfeld nicht mehr verengte und sich nicht mehr gegenseitig unterstützte“, monierte Wollitz. Sandhausen kam besser auf und durch Axel Borgmanns Eigentor in der 71. Minute zum Ausgleich.
„Wir müssen mit dem Punkt leben, natürlich hätten wir gerne gewonnen, sind aber Mitte der zweiten Halbzeit zu passiv, darum geht der Punkt in Ordnung“, sagte Torschütze Krauß. Bis Dienstag muss die Mannschaft, die bereits in Hannover eine ähnliche Inaktivität auf den Platz gelegt hatte, wieder aktiver agieren, wenn es zum Derby nach Aue geht, das allerdings derzeit ganz andere Sorgen hat.
Erzgebirge Aue: „Dreimal eine drüber gekriegt“
Der FC Erzgebirge Aue wird nach der dritten Niederlage in Serie und nur vier Punkten aus den vergangenen sechs Spielen in der Tabelle weiter nach unten gereicht. Beim 0:3 bei Waldhof Mannheim hatte die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev zwar mehr Spielanteile, die Treffer aber erzielten die Hausherren. „Wir lassen nicht sehr viel zu, aber was wir zulassen, das zappelt im Netz“, sagte Anthony Barilla bei „MagentaSport“ über die Tore von Terrence Boyd (32.), Kelvin Arase (77.) und Kennedy Okpala in der vierten Minute der Nachspielzeit.
Die Erzgebirger vermissten vor allem die Torgefahr von Marcel Bär, der erkrankt fehlte. Ohne ihren Torjäger erzeugten die Veilchen so gut wie gar keine Torgefahr. Dotchev sprach von einer „Momentaufnahme“, an der man nicht verzweifeln dürfe: „Ich bin nicht der Meinung, dass wir jetzt alles hinschmeißen und den Fußball neu entdecken sollten.“ Neues Feuer innerhalb des Teams wird aber doch nötig sein, denn am kommenden Dienstag gastiert Energie Cottbus im Erzgebirgsstadion. „Das ist das einzig Gute bei dem 0:3: Dass es am Dienstag direkt weitergeht“, sagte Barilla, „jetzt haben wir dreimal eine drüber gekriegt. Und jetzt müssen wir zusehen, dass es wieder in eine andere Richtung geht.“
Hansa Rostock wieder unterm Strich
Im Duell des Absteigers gegen den Aufsteiger wollte Hansa Rostock nach dem 2:1-Auswärtserfolg bei Erzgebirge Aue mit einem Erfolg über Alemannia Aachen die Abstiegsränge verlassen. Doch das gelang nicht, weil sich Aachen erneut als äußerst unbequemer Gast präsentierte und 2:1 gewann. „Wir kriegen es nicht hin, Konstanz in unsere Leistung zu bekommen. Selbst ein Punkt gegen Aachen ist zu wenig. Die Niederlage tut unfassbar weh. Wir müssen diese Ekeligkeit, die uns auch auszeichnet, konstanter auf den Platz bringen. Das war echt ein scheiß Tag“, sagte Hansa-Kapitän Franz Pfanne.
Sasa Strujic avancierte zu Aachens Matchwinner, als er in der 88. Minute nach einer Ecke erfolgreich war. „Standards entscheiden knappe Spiele und wir haben einen reinbekommen“, sagte Pfanne. Noch beim 2:1 vor der Länderspielpause war den Rostockern ein ähnlicher Treffer gelungen und Pfanne hatte gemeint: „Standards sind eine Waffe von uns.“ Diesmal nicht. Daran änderte auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch Sigurd Haugen (42.) nichts, der Strujic´s Führung (16.) egalisiert hatte. „Wenn man seine Chance nicht macht, kassierst du am Ende einen. Das ist natürlich bitter, weil wir viel investiert und die zweite Halbzeit dominiert haben“, sagte Hansa-Trainer Bernd Hollerbach, für den es nun langsam eng werden könnte. Des Lobes voll war er über den Standard, der zur Niederlage führte. Das war ein sensationell guter Eckball“, sagte der Coach.