Die dänische Botschaft hat zur Energiekonferenz geladen. Zum Auftakt kam das dänische Königspaar ins Geomar und wertschätzte die Zusammenarbeit von Dänemark und dem nördlichsten Bundesland.
Kiel (dpa/lno)- Das dänische Königspaar, Frederik X. und Mary, hat im Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel eine Energiekonferenz eröffnet. „Die Königin Mary und ich freuen uns, wieder in Schleswig-Holstein zu sein, nun als Königspaar, und gleichzeitig einen Gruß von meiner Mutter, Königin Margrethe zu übermitteln, die mit großer Freude an ihren Besuch im Jahr 2019 zurückdenkt“, sagte König Frederik X.
Tausende von Dänen und Deutschen lebten friedlich auf beiden Seiten der Grenze und seien damit ein Beispiel für den Rest der Welt, erklärte Frederik X. Sie teilten sich Arbeitsplätze, Schulen, Kirchen und Vereine. Deutsche und Dänen tauschten Erfahrungen über den grünen Wandel aus.
Diese Partnerschaft reduziere nicht nur die Treibhausgasemissionen, sondern verdeutliche auch die grenzüberschreitenden Geschäftsmöglichkeiten in der grünen Energietechnologie. König Frederik X. betonte, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien entscheidend sei für die weitere Elektrifizierung beider Gesellschaften.
Zu der Energiekonferenz unter dem Titel „Konferenz über Infrastrukturmaßnahmen für den grünen Übergang“ hatte die dänische Botschaft eingeladen. Es werden rund 100 Teilnehmer erwartet – darunter Vertreter von je 20 dänischen und deutschen Unternehmen. Die Themen CO2-Speicherung (CCS) und grüner Wasserstoff sollen im Fokus stehen.
CO2-Speicherung für 1,5 Grad-Ziel essenziell
Ein Schwerpunkt am Geomar Helmholtz-Zentrum sei der Klimawandel, sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Das Erreichen der Pariser Klimaziele sei essenziell. Dänemark und Schleswig-Holstein hätten beschlossen, dass sie bei der grünen Transformation vorangehen.
So wolle Schleswig-Holstein bis 2040 klimaneutral sein und ab 2030 mindestens jährlich 45 Terawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen. Um zu erreichen, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werde, sei zudem CCS wichtig. Nur CO2-Emissionen zu vermeiden, sei nicht genug, sagte Günther. Dabei brauche es einen pragmatischen und wissenschaftsgeleiteten Ansatz zur CO2-Speicherung unter dem Meeresboden unter Berücksichtigung von Umweltbelangen.
Greenpeace: CO2-Speicherung Feigenblatt für fossile Industrie
CCS steht als englische Abkürzung für Carbon Dioxide Capture and Storage. Gemeint ist, dass das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2) etwa bei industriellen Prozessen eingefangen, zu einer unterirdischen Lagerstätte gebracht und dort eingespeichert wird.
Die Abscheidung und unterirdische Lagerung von CO2 diene der fossilen Industrie als Feigenblatt, damit sie ihr Geschäftsmodell beibehalten kann, erklärte hingegen Anike Peters von der Umweltorganisation Greenpeace. Dadurch werde der dringend notwendige Umbau der Industrie ausgebremst – und der Weg zur Klimaneutralität länger.