Nützlicher „Trick“: Mikrolüften: Kennen Sie die „geheime“ Zusatzfunktion ihrer Fenster?

Es ist eigentlich kein „Geheimtrick“, aber trotzdem kennen nur wenige das sogenannte Mikrolüften. Fast jedes Fenster bietet die „vierte“ Einstellung. Doch was bringt sie?

In den USA ist offenbar ein Trend ausgebrochen – denn dort haben einige das „German Lüften“ für sich entdeckt (hier erfahren Sie mehr). Doch viele Fenster bieten noch mehr – und selbst die Nation, die nach Meinung mancher Influencer gar das Lüften erfunden hat, kann vielleicht noch was lernen. 

Denn es gibt eine „vierte“ Einstellung, in die man die meisten Fenster bringen kann. Neben auf, zu und gekippt gibt es noch die Möglichkeit des sogenannten „Mikrolüftens“. Das ist sicherlich kein Geheimtrick, aber doch eine Variante der Raumbelüftung, die lange nicht allen bekannt ist.

(Fast) jedes Fenster kann es

Probieren Sie es einfach mal aus: Stellen Sie den Fenstergriff wie im Bild auf 45 Grad, also möglichst genau zwischen offen und gekippt. Das Fenster öffnet sich nur einen kleinen Spalt. Das reicht, um Luft (und Lärm) in den Raum zu lassen, ändert aber die Raumtemperatur nicht so rasch. 

Im Winter werde so laut „Utopia“ eine Unterkühlung der Räume vermieden, im Sommer komme die Hitze nicht so schnell rein – und das, obwohl der Raum mit Frischluft versorgt wird.

Die Mikrolüftung, auch Spalt- oder Sparlüftung genannt, hat dem Bericht zufolge noch weitere Vorteile: Im Schlafzimmer lasse sich so das Fenster auch bei ungemütlichen Temperaturen nachts öffnen, damit Menschen, die bei offenen Fenster schlafen, nicht das Gefühl haben, zu ersticken. Tatsächlich könne der CO₂-Gehalt auf diese Weise gesenkt werden, heißt es. Auch Unterdruck, etwa durch eine Dunstabzugshaube, lasse sich so vermeiden.

Was den Diebstahlschutz betrifft, sei es aber wichtig zu wissen, dass der winzige Spalt trotzdem von außen sichtbar ist. Bei Fenstern, die von außen erreichbar sind, solle man daher beim Verlassen der Räumlichkeiten darauf achten, dass diese geschlossen sind. Laut „Utopia“ gelte ein Fenster auch mit einem kleinen Spalt als „offen“, was nach einem Einbruch Schwierigkeiten mit der Versicherung verursachen könne.

Mikrolüften ersetzt Stoß- und Querlüften nicht

Das Stoß- und Querlüften ersetzt die Mikrolüftung übrigens nicht, denn dafür ist die Menge der durchströmenden Luft zu gering. Durch den andauernden Lufttausch dürfte sich aber zumindest die Anzahl der nötigen Lüftungen verringern, da die Raumluft nicht so schnell verbraucht ist. Um aber Schimmel effektiv zu vermeiden, sollte man sich weiterhin an die üblichen Vorgaben und Gewohnheiten zur Luftentfeuchtung halten.

Richtig lüften – Schimmel vermeiden 11.33

Wer im Winter auf die Sparlüftung setzt, sollte darauf achten, dass sich direkt unter dem Fenster kein aktiver Heizkörper befindet – denn das kann dazu führen, dass dessen Warmluft direkt durch den Spalt entschwindet. Ferner sollte man bei hoher Luftfeuchtigkeit, etwa bei Regen oder Schnee, darauf achten, das Fenster doch nicht dauerhaft geöffnet zu lassen, da dies zu Undichtigkeiten führen kann. Eine durchgehende „Sparlüftung“ im Winter ist also nicht immer ratsam, schreibt beispielsweise der Fachbetrieb „Thermotech“.