Mehrere Vereinigungen haben in Thüringen den Anbau von Cannabis beantragt. Nach monatelangem Genehmigungsverfahren können jetzt die ersten Clubs loslegen.
In Thüringen haben die ersten Cannabis-Clubs ihre Anbaulizenzen erhalten. Demnach dürfen jetzt nach eigenen Angaben die Clubs in Erfurt und Hildburghausen mit dem Anbau von Cannabis beginnen.
Der Erlaubnis des Thüringer Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum sei ein fast vier Monate währender bürokratischer Prozess vorausgegangen, hieß es dazu aus dem Club in Erfurt. Der Verein in der Thüringer Landeshauptstadt mit fast 500 Mitgliedern hat seit Jahresbeginn eine Lagerhalle zu einer professionellen Anbaustätte mit Klimaanlagen, automatischer Bewässerung und LED-Technik ausgebaut.
Dafür sei knapp eine Viertelmillion Euro investiert worden, hieß es. Die Samen seien jetzt in die Erde gegeben worden. Mit einer ersten Abgabe von Genusscannabis an die Mitglieder werde Ende Januar oder Anfang Februar gerechnet. Auch der Cannabis-Club in Hildburghausen mit rund 200 Mitgliedern will nun mit dem Anbau der Samen beginnen.
Neuregelung gilt seit 1. Juli
Die Regelungen zum nichtgewerblichen Eigenanbau von Cannabis in Anbauvereinigungen traten am 1. Juli dieses Jahres in Kraft. Dieser steht unter dem Vorbehalt der behördlichen Erlaubnis und unterliegt der staatlichen Überwachung. Genehmigungsbehörde in Thüringen ist das Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum, das auch für die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten bei Anbauvereinigungen zuständig ist.
Zu den Vorgaben für die Anbauvereine gehört unter anderem, dass sie nachweisen müssen, dass sie Cannabis mit einem begrenzten THC-Gehalt kontrolliert nur an volljährige Vereinsmitglieder abgeben. THC ist der berauschend wirkende Teil einer Hanfpflanze.