Brauchtum: 230 Pferde und viele Gläubige bei Leonhardifahrt

Traditioneller Festzug mit geschmückten Pferden und Peitschenknall: In Benediktbeuern findet die Wallfahrt wieder statt. Im schwäbischen Inchenhofen wird ein prominenter Gast erwartet.

Die Leonhardifahrt in Benediktbeuern: Nachdem sie letztes Jahr wegen eines Hagelunwetters abgesagt werden musste, findet die traditionelle Wallfahrt wieder statt. Dutzende Reiter, Musikkapellen und knapp 50 festlich geschmückte Pferdegespanne ziehen am Vormittag durch den Ort. Normalerweise endet die Fahrt im Innenhof des Klosters, heuer jedoch davor, wie das Landratsamt mitteilte. Den Abschluss bildet dann das Goaßlschnalzen, das Peitschenknallen der Fuhrleute. Auf den abendlichen Leonharditanz wird verzichtet.

Oftmals zieht die Attraktion Tausende Zuschauer an. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wollte nach Inchenhofen (Landkreis Aichach-Friedberg) gehen und dort ein Grußwort sprechen.

Langes Brauchtum – auch im Nachbarland

Leonhardi-Wallfahrten gehören seit Jahrhunderten in Bayern und in Österreich zum Brauchtum. Der Namensgeber – der Heilige Leonhard – gilt als Schutzpatron für Vieh, insbesondere der Pferde und hat seinen Namenstag am 6. November. Traditionell findet die Fahrt in Benediktbeuern immer an dem Sonntag statt, der dem Tag am nächsten kommt.

Die Wallfahrt in Bad Tölz findet am Mittwoch statt – sie war erst 2016 als Immaterielles Kulturerbe der Unesco in das deutsche Verzeichnis aufgenommen worden. Die vermutlich älteste Leonhardifahrt in Bayern hat die Gemeinde Kreuth, die seit 1442 belegt ist. Der Umzug dort findet auch am Mittwoch statt.