Bleilochtalsperre: Unglückskran auf Stausee wird geborgen – Bauverzögerung

Vor zwei Monaten kam ein Bauarbeiter beim Einsturz eines Krans auf der Brückenbaustelle an der Bleilochtalsperre ums Leben. Nun werden die Trümmerteile geräumt.

Zwei Monate nach dem tödlichen Kranunfall auf einer Brückenbaustelle an der Bleilochtalsperre beginnt die Bergung des umgestürzten Krans. Die Räumung der Trümmerteile werde etwa zwei Wochen dauern, sagte ein Sprecher der für den Bau zuständigen Bund-Länder-Gesellschaft Deges auf Anfrage. Die Kriminalpolizei, die zur Unfallursache ermittle, sei eingebunden.

Bei dem Unglück auf der Brückenbaustelle über den Stausee bei Saaldorf war Anfang September ein 60 Jahre alter Bauarbeiter aus der Slowakei von dem umstürzenden Kran getötet worden. Vier weitere Menschen wurden nach früheren Angaben verletzt. Über den Beginn der Kranbergung hatte zuvor der MDR berichtet.

Die Deges ist Bauträger für den mit rund 64,5 Millionen Euro veranschlagten Ausbau der Bundesstraße 90 an der Bleilochtalsperre. Teil des Projekts ist der Neubau einer 257 Meter langen Brücke, die das bisherige Bauwerk ersetzen soll.

Dafür wurde parallel zur bisherigen Überführung eine Brückenbaustelle errichtet. Auf dieser roten Stahlkonstruktion war der Kran umgestürzt.

Unglück bringt Bau-Zeitplan durcheinander

Wegen des Unglücks verzögert sich dem Deges-Sprecher zufolge die Fertigstellung des Bauwerks. Diese war ursprünglich für Mai kommenden Jahres geplant. „Das wird wohl nicht klappen“, sagte der Sprecher. Belastbare Angaben, wann der Bau nunmehr beendet werden könne, seien derzeit nicht möglich.

Der Bleilochstausee gilt mit einer Länge von 28 Kilometern und einem Wasservolumen von 215 Millionen Kubikmetern als größter Stausee in Deutschland. Gestaut wird die Saale. Der See ist bekannt für das Technofestival „SonneMondSterne“, das jährlich im August Tausende Musikfans anzieht.