Kamala Harris‘ Name ist dieser Tage in aller Munde. Aber vermutlich nicht, wie sie es gerne hätte. Es heißt nämlich weder Kämäla, noch Kamalla und auch nicht Kaahmalah. Aber wie dann?
Dass wir Deutschen schon am Ti-Äjtsche scheitern, darüber macht sich die angelsächsische Welt seit je und ever lustig. Nicht umsonst heißt es hierzulande „Drive in“ und nicht „Drive through“ wie im Original (in den USA wäre das aus Versicherungsgründen schon schwierig). Man nimmt eben Rücksicht auf unsere Hartlaut-gewöhnten Zungen.
Im Fall der designierten demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris blamieren sich allerdings nicht nur die ignoranten und/oder überforderten Europäer. Auch viele Amerikaner wissen nicht recht, wie sie den Namen ihres möglichen nächsten Staatsoberhauptes aussprechen sollen. Ob Harris sich bei der Präsidentschaftswahl gegen Trump durchsetzen wird, können Sie in unserem Liveticker zur US-Wahl 2024 verfolgen.
Und weil die allermeisten Menschen mit Lautschriftzeichen weniger anfangen können als Donald Trump mit Fakten, gibt’s hier eine Bedienungsanleitung.
Das Leben der Kamala Harris in Bildern 6.22
Kamala Harris‘ Name kinderleicht erklärt
Harris weiß natürlich nicht erst seit gestern, dass sie vielen US-Wählern mit jedem Vornamen außer Jill, Hillary oder – Gott bewahre – Karen, zu viel zumutet. Als sie 2016, damals noch Attorney General von Kalifornien (eine Hybrid aus Justizminister und Generalstaatsanwalt), für den Senat kandidiert, macht sie einen verbalen Serviervorschlag. In einem bis heute ziemlich goldigen Wahlkampfspot mit dem Titel „It’s Kamala!“ erklären Kinder, wie die begriffstutzigen Erwachsenen Harris‘ Namen denn nun richtig aussprechen – und wie nicht. Nicht „Kämäla“, „Kuhmalah“ oder „Kamella“.
Sondern „Commala“. Die Vorsilbe ausgesprochen wie „Komma“. Alternativ lässt sich der Name einfach teilen: in ein längeres „Kama“ und ein kurzes „la“.
Wahlkampfspot Name Kamala Harris
Wem auch das noch zu schwer ist, dem sei folgende Eselsbrücke ans Herz gelegt: Harris kämmt sich die Haare – sie ist eben Kammala Harris. Nicht perfekt, aber näher dran als die allermeisten Varianten, die durchs Internet geistern.
Kamala Harris – die Lotusblume
Der Name Kamala kommt übrigens aus dem altindischen Sanskrit, wie sie selbst 2019 in ihrer Biografie „The Truths We Hold“ erklärt. Was er bedeutet, das haben die Flippers schon 1989 gewusst: „Lotusblume hab‘ ich dich genannt“, heißt es in dem Brechertrack der deutschen Beatles. Die zartrosa Wasserpflanze gilt auf dem überwiegend hinduistischen Subkontinent als heilig, steht für Schöpferkraft, Treue, ja für die Reinheit des Herzens. Kein Druck also. Harris‘ Mutter stammt aus Indien, ihr Vater aus Jamaika. Die beiden Auswanderer lernten sich 1960 in den USA kennen.
So. Wäre das ein für alle Mal geklärt: Zumindest, bis sich Donald Trump einen giftigen, aber griffigeren Spitznamen für seine neue Gegnerin überlegt. „Sleepy Joe“ war eben doch sehr eingängig.
Bloß, um unserer Zungen Willen: Hoffen wir, dass Harris nicht Verkehrsminister Pete Buttigieg zu ihrem Vize macht. „Buuhttedschedsch“…