Rohstoffe: Oberbergamt lässt Pläne für neues Bergwerk in Pöhla zu

Wolfram, Zinn und Flussspat sollen in einem neuen Bergwerk im Erzgebirge gefördert werden. Vom Oberbergamt gibt es jetzt grünes Licht.

Das sächsische Oberbergamt hat die Pläne für ein neues Bergwerk in Pöhla im Erzgebirge genehmigt. Der sogenannte Rahmenbetriebsplan sei mit einem Planfeststellungsbeschluss zugelassen worden, teilte das Amt mit. Die Firma Saxony Minerals & Exploration AG (SME AG) will in dem Bergwerk im Schwarzenberger Ortsteil Pöhla unter anderem Zinn, Wolfram, Flussspat und Indium gewinnen. 

Früheren Angaben zufolge will SME jährlich bis zu 400 000 Tonnen Erz fördern. Die Rohstoffe sollen in der Region aufbereitet werden. Die Lagerstätte reicht nach Darstellung des Unternehmens für einen Bergwerksbetrieb über 60 bis 70 Jahre.

Mehrjähriges Genehmigungsverfahren

Eigentlich hatte SME die Eröffnung des Bergwerks schon für das Jahr 2021 in Aussicht gestellt. Doch es blieb zunächst bei einem Erkundungsschacht und einer Pilotanlage. Der Vorstand beklagte, dass das Genehmigungsverfahren sich in die Länge ziehe. 

„Wir sind sehr erleichtert und freuen uns. Es war ein langer Weg“, sagte nun ein Unternehmenssprecher zur Zulassung des Rahmenbetriebsplans. Am 18. November will SME in Pöhla informieren, wie es konkret vor Ort weitergeht.

Wolfram und Zinn besonders gefragt

Laut Oberbergamt umfasst das Vorhaben den Aufschluss der Lagerstätte, die Gewinnung der Bodenschätze unter Tage sowie den Betrieb einer Aufbereitungsanlage. Außerdem soll eine Halde angelegt werden. 

In dem Bergwerk könnten demnach Wolfram, Zinn, Zink, Flussspat, Kupfer, Indium, Eisen, Silber und Kadmium gewonnen werden. Gemessen an der Menge und der Wirtschaftlichkeit stünden Wolfram und Zinn im Vordergrund. Mit Blick auf die Versorgung der Wirtschaft zählten sie zu den besonders kritischen Rohstoffen. 

„Das Vorhaben wird deshalb einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der geopolitisch stabilen Verfügbarkeit der genannten Rohstoffe in Deutschland und der Europäischen Union leisten“, teilte das Oberbergamt mit.