Stahlkonzern: Weil kündigt Gespräche über mögliche Salzgitter-Übernahme an

Der Stahlkonzern könnte von seinem zweitgrößten Aktionär übernommen werden. Größter Anteilseigner ist das Land Niedersachsen. Der Regierungschef formuliert Erwartungen.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat Gespräche über eine mögliche Übernahme des Stahlkonzerns Salzgitter durch die Unternehmen GP Günter Papenburg und TSR Recycling angekündigt. Aus Sicht des Landes sehe man keinen Bedarf, die Anteilsverhältnisse zu verändern, sagte der SPD-Politiker im Landtag in Hannover. Man werde sich aber mit dem noch nicht konkretisierten Angebot sachlich auseinandersetzen.

„Wir werden in den folgenden Tagen deswegen selbstverständlich mit den Anbietern sprechen, uns aber ebenso selbstverständlich auch mit dem Vorstand und der Gewerkschaft beziehungsweise dem Betriebsrat austauschen. Wir stehen erst am Anfang dieser neuen Diskussion“, sagte Weil. „Für uns ist dabei maßgeblich, ob eine solche Veränderung für die weitere Unternehmensentwicklung von Vorteil wäre, ob der eingeschlagene Weg zur CO2-freien Stahlproduktion unterstützt würde und ob die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Rechte der Mitbestimmung und damit letztlich auch der soziale Frieden gewahrt bleiben würden.“

Höhe des möglichen Angebots noch unklar 

Der Regierungschef betonte, die Salzgitter AG sei mit mehr als 25.000 Arbeitsplätzen für die Region und Niedersachsen von sehr großer Bedeutung. Das Land ist als größter Aktionär mit 26,5 Prozent an dem Stahlkonzern beteiligt.

Die Salzgitter AG hatte am Montag mitgeteilt, dass die GP Günter Papenburg AG (25,1 Prozent) zusammen mit der TSR Recycling GmbH & Co. KG ein Übernahmeangebot erwäge. Eine mögliche Offerte sei unter anderem an die Bedingung geknüpft, dass das Konsortium einschließlich des eigenen Anteils mindestens 45 Prozent plus eine Aktie erhalte, hieß es. Die mögliche Höhe des Angebotspreises sei dem Konzern noch nicht verkündet worden.