9. November 1989: Seibeld: Mauerfall war nicht zwangsläufig

Berlins Parlamentspräsidentin würdigt den Mut der Menschen in der Wendezeit. Der Fall der Berliner Mauer sei ihnen zu verdanken.

Die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld, hat den Mut und die Courage vieler DDR-Bürger in der Wendezeit 1989/90 gewürdigt. „Weder der Mauerfall noch die Wiedervereinigung sind zwangsläufige Ereignisse der Geschichte, die sich einfach so ergaben“, sagte die CDU-Politikerin bei einer Gedenkstunde zum 35. Jahrestag des Mauerfalls im Berliner Landesparlament. Der Fall der Mauer sei vielmehr von den Menschen auf den Straßen herbeigeführt worden, die die vielfältigen Grenzen hätten überwinden wollen, die die SED-Diktatur ihnen gesetzt habe.

„Der Freiheitswille der Menschen in der DDR war unverzichtbar“, sagte Seibeld mit Blick auf die friedliche Revolution. Hinzu seien äußere Einflüsse wie Perestroika und Glasnost in der Sowjetunion oder die Grenzöffnung in Ungarn gekommen. „Es hätte auch anders kommen können“, so Seibeld rückblickend. „Der Mauerfall war ein Geschenk und ein besonders glücklicher Umstand.“

Nach Einschätzung des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) können die Menschen auch heute aus den Ereignissen vor 35 Jahren lernen. „Wir dürfen uns niemals einschüchtern lassen. Wir müssen für unsere Freiheit, für unsere Rechte, für unsere Demokratie eintreten“, sagte er bei der Veranstaltung. Dafür seien die Frauen und Männer von 1989 Vorbilder.