Das Landgericht Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern hat einen Pfleger eines Pflegeheims in Greifswald wegen versuchten Totschlags zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Das Gericht war nach Angaben einer Sprecherin vom Donnerstag überzeugt, dass der 32-jährige Angeklagte im Oktober 2022 das Sterben einer schwer kranken Frau hatte beschleunigen wollen. Demnach nahm er der an Atemnot leidenden Patientin das Kissen weg und und stellte den Kopfteil ihres Betts waagerecht.
Ein Gutachter bezweifelte als Zeuge vor Gericht, das dies einen schnelleren Tod der Frau bewirkt habe. Laut Gericht ist allerdings schon der beabsichtigte Versuch des Pflegers strafbar. Die Patientin starb einen Tag später. Der Angeklagte soll laut dem Urteil vom Mittwoch zusätzlich 1000 Euro an ein Kinderhospiz zahlen.