Seit Monaten haben die Werften FSG und Nobiskrug von Investor Lars Windhorst Probleme. Ministerpräsident Günther sieht eine Zukunft für die Werften. Dafür muss aber eines passieren.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und Wirtschaftsminister Madsen (beide CDU) sehen eine Zukunft der Werften Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und Nobiskrug in Rendsburg nur ohne Eigentümer und Investor Lars Windhorst. Es werde nicht möglich sei, „dass der Betrieb hier mit Herrn Windhorst dauerhaft als Eigentümer aufrechterhalten werden kann“, sagte Günther nach Gesprächen unter anderem mit Betriebsrat und IG Metall in Flensburg.
Es gebe zwei Möglichkeiten, sagte Günther. Wenn die Lage sortiert, Rechnungen und Löhne gezahlt werden, dann möge es noch die Möglichkeit geben, über einen direkten Verkauf nachzudenken. Aber auch das Wort Insolvenz brauche niemanden zu schocken. „Natürlich ist das keine angenehme Situation“, sagte der Ministerpräsident zu Werftmitarbeitern. Unabhängig davon, wie der Übergang sei, brauche es jemanden, der etwas von Werften verstehe und „Herzblut hat“ und wisse, wie man sich gegenüber Mitarbeitern und Lieferanten verhalte.
Die Landesregierung versuche alles, um einen seriösen Käufer zu finden. „Wir haben jetzt schon Gespräche geführt, auch mit Unternehmen, die Interesse haben, die aber Schwierigkeiten darin sehen, direkt mit Herrn Windhorst in Verhandlungen einzutreten“, sagte Günther. „Ich glaube daran, dass es uns in den nächsten Monaten gelingen wird ohne Herrn Windhorst, dann hier auch in Flensburg und in Rendsburg ein tolles Unternehmen zu haben, so dass sie wieder mit Stolz zu ihrem Arbeitgeber hingehen können.“
Die beiden Werften gehören zur Tennor-Gruppe von Windhorst. FSG und Nobiskrug haben seit Monaten Probleme; Gehälter wurden verspätet gezahlt, neue Aufträge sind Mangelware. Fast die gesamte Belegschaft war zwischenzeitlich freigestellt worden. Wirtschaftsminister Madsen hatte Anfang des Monats einen Rückzug von Windhorst aus der Werftengruppe FSG-Nobiskrug gefordert.