Unruhe im Vorstand: Geyer kritisiert „Ränkespiele“ bei Dynamo Dresden

Nach dem Rücktritt von Präsident Scholze herrscht in der Führung von Dynamo Dresden Unruhe. Trainer-Legende Geyer fordert den Fokus auf das Wesentliche.

Trainer-Legende Eduard Geyer hat mit großem Unverständnis auf die Unruhe in der Führungsebene von Dynamo Dresden reagiert. „Mit Befremden nehme ich zur Kenntnis, was sich rund um den Rücktritt von Präsident Holger Scholze bei Dynamo Dresden auf Vorstandsebene tut. Niemand versteht solche Ränkespiele“, schrieb der 80-Jährige in seiner Kolumne für den „Kicker“. „Man sollte sich in Dresden auf das Kerngeschäft konzentrieren: Fußball und nochmals Fußball. Damit der Verein sportlich endlich wieder entscheidend vorankommt.“

Scholze war am Samstagabend nach der Mitgliederversammlung zurückgetreten und hatte danach nicht mit deutlicher Kritik gespart. Der 53-Jährige berichtete in einer Erklärung von „Intrigenspielen weniger Personen, die dem Verein seit Jahren extrem schaden“. Laut Scholze würden „Kleingeistigkeit, persönliche Eitelkeiten, Wichtigtuerei, Machtbesessenheit, Selbstüberschätzung“ dafür sorgen, dass Dresden noch immer in der 3. Fußball-Liga und nicht höher spielt.

Vorausgegangen war ein Ehrenratsverfahren gegen Scholze. Der Ehrenrat hatte Scholze Vorteilsnahme im Amt vorgeworfen. Bei einem Vorfall habe Scholze „sehr ausführlich und gezielt Werbung für seine unternehmerische Arbeit in der Investmentbranche“ gemacht, wie es im Geschäftsbericht der Saison 2023/24 heißt. Der Ehrenrat hatte ihn deshalb mit einer Geldstrafe von 1.000 Euro belegt. Scholze wies die Vorwürfe stets zurück und zahlte auch die Strafe nicht.