Nach Unwettern in Spanien: Werden zu Weihnachten die Mandarinen knapp?

Nach den Unwettern in Spanien schlagen die dortigen Obstbauern Alarm. Ein Fünftel der Mandarinen-Ernte ist zerstört, der Schaden geht in die Millionen. Deutsche Händler sind besorgt.

Sie gehören auf den Adventstisch wie Plätzchen, Kerzen und Stollen: Leuchtend orangefarbene Mandarinen. Doch die schweren Unwetter, die Ende Oktober den Süden Spaniens trafen, führen kurz vorm Fest zu Lieferausfällen bei den beliebten Zitrusfrüchten – und auch bei anderen Fruchtsorten wie Orangen oder Kaki. 

Bis zu ein Fünftel der Ernte sei durch Starkregen und Überflutungen zerstört, meldet der Bauernverband der Region Valencia. Von dort stammen normalerweise 84 Prozent der exportierten Mandarinen- und Clementinen.

Edeka Weihnachtsspot 8:49

Branchenkenner befürchten hohe Preise und Knappheit, ausgerechnet in der Weihnachtszeit. Mario Slunitschek, Chefeinkäufer von Edeka Fruchtkontor, warnt vor Einschränkungen. Der Lebensmitteleinzelhandel müsse schnell reagieren, um die Versorgung der Verbraucher sicherzustellen. Auch Fruchtsaft-Hersteller Eckes-Granini blickt mit Sorge auf die aktuelle Markt-Lage. Bei Zitrusfrüchten seien stark steigende Preise und eine ausgeprägte Knappheit zu beobachten.

Keine Mandarinen an Weihnachten?

Spaniens Bauern selbst sind Alarmstimmung. In der valencianischen Provinz Castelló habe das Unwetter Verluste in Höhe von 15 Millionen Euro verursacht, vor allem bei Wintergemüse und Zitrusernte. Die betroffenen Landwirte fordern schnelle Hilfe durch den spanischen Staat und die EU.

Das unabhängige Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) hingegen erwartet für hiesige Verbraucher nur eine kurzfristige und leichte Verknappung. Die Preise für Mandarinen und andere Zitrusfrüchte könnten vorübergehend leicht ansteigen und die Importe nach Deutschland könnten sich verzögern.

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Auch O-Saft könnte betroffen sein

Durch die möglichen Preissteigerungen bei Mandarinen könnte auch Orangensaft noch teuer werden. Nach den Missernten des Sommers waren einige Safthersteller teilweise auf die Produktion von Mandarinen und Clementinen umgestiegen, um die Ausfälle bei den Orangen auszugleichen.

Nun könnte sich der Preis für O-Saft weiter in die Höhe schrauben, wenn auch das Substitut Mandarine teurer wird.