Sprachtradition: Plattdeutsch-Lern-App kommt aus Greifswald und Niedersachsen

Plattdeutsch hörte man in Norddeutschland vielerorts kaum noch. Eine neue App soll zum Erhalt der Sprache beitragen. Dabei soll sie regionale Unterschiede berücksichtigen. Namensgeber ist ein Vogel.

Mit einer neuen, in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen entwickelten App sollen Interessierte noch einfacher Plattdeutsch lernen. Die kostenlose Anwendung berücksichtige regionale Besonderheiten von Mecklenburg-Vorpommern sowie Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein und richte sich damit an Menschen in ganz Norddeutschland, wie die Universität Greifswald mitteilte. Namensgebend für die App sei der Beo, ein auch in der Realität sprachbegabter, aber teils vom Aussterben bedrohter Vogel. „Platt mit Beo“ trainiere Leseverständnis, Hörverständnis, Schreiben und Aussprache unter anderem mit mehr als 3.000 Stichwörter und mehr als 4.000 Audioaufnahmen.

Zwei Sprachversionen

Die multimediale und interaktive Lern-App vereint den Angaben zufolge zwei Sprachversionen. Den westniederdeutschen Teil habe die Schauspielerin und ehemaliges Ensemblemitglied des Hamburger Ohnsorg-Theaters Sandra Keck eingelesen und den ostniederdeutschen Teil Radiomoderator Thomas Naedler mit Unterstützung des NDR.

Das Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik der Universität Greifswald und mehrere niedersächsische Landschaftsverbände hätten „Platt mit Beo“ drei Jahre lang entwickelt. Die App soll den Angaben zufolge am Dienstag in einem gemeinsamen Festakt in Greifswald und Oldenburg präsentiert werden und steht danach in den gängigen App-Stores zum Download bereit.