Räumen beschädigter Autos: Zahl der Toten nach den Unwettern in Spanien nun bei 230

Auch einen Monat nach dem sogenannten Jahrhundert-Unwetter in Spanien suchen Einsatzkräfte immer noch nach fünf Vermissten. Und finden immer noch vereinzelt Leichen.

Einen Monat nach den verheerenden Unwettern im Osten und Süden Spaniens steigt die Zahl der Toten weiter. Nach dem Fund einer männlichen Leiche kamen bei den Überschwemmungen nunmehr 230 Menschen ums Leben, wie die Regionalregierung in ihrer jüngsten Bilanz auf X mitteilt. Alleine 222 der Opfer starben in der Mittelmeerregion Valencia, allen voran in Gemeinden westlich und südlich der Regionalhauptstadt Valencia. Fünf Menschen werden demnach immer noch vermisst.

Vor allem an Flussmündungen und in Feuchtgebieten der Region Valencia setzen Einsatzkräfte die Suche nach Opfern fort. Der tote Mann sei am Montag zwischen den Ortschaften Villamarchante und Benaguasil aufgefunden worden, teilte die Regionalregierung weiter mit. 

Private Garagen und Keller immer noch unter Wasser

In vielen der etwa 80 besonders schwer verwüsteten Gemeinden dauern Aufräum- und Reinigungsarbeiten an. Vielerorts stehen vor allem private Garagen und Keller noch unter Wasser, wie der staatliche Sender RTVE berichtete. 

Am Montag begann das Abschleppen der mehr als 120.000 beschädigten Autos, die nach den schweren Sturzfluten und Überschwemmungen vom 29. Oktober ineinandergeschoben in vielen Straßen lagen. Sie waren zunächst auf 60 provisorischen Sammelstellen in betroffenen Orten gelagert worden und werden nun zu einem ersten zentralen Abwrackplatz in der Gemeinde Picassent südwestlich von Valencia gebracht, so RTVE.

Vielerorts errichten Helfer zudem provisorische Brücken oder sonstige Übergänge, um von den Wassermassen zerstörte Verbindungswege etwa zwischen Ortsteilen und Ortschaften wieder herzustellen. 

Regierungschef Sánchez kündigt weitere Hilfen an

Die spanische Zentralregierung in Madrid gab jetzt ein weiteres Hilfspaket über knapp 2,3 Milliarden Euro für Maßnahmen zum Wiederaufbau frei. Ein erstes Hilfspaket über 10,6 Milliarden Euro war bereits Anfang November von Regierungschef Pedro Sánchez als erster Schritt auf den Weg gebracht worden. Der politische Streit um die Verantwortung für das Ausmaß des Unglücks und mögliches Behördenversagen zwischen dem sozialistisch geführten Regierungsbündnis um Sánchez und der Regionalregierung von Valencia, die die konservative Volkspartei PP stellt, dauert indes an.