Ein Bugatti ist kein Auto von der Stange. Doch die hohen Preise sind für viele Kunden erst der Anfang. Der Chef plauderte aus, was hinterher wirklich auf der Rechnung steht.
Bugatti baut weder viele Autos, noch bietet die vergleichsweise kleine Manufaktur im französischen Molsheim eine breite Modellpalette. Im Gegenteil: Gerade erst lief die Produktion des Chiron aus und auf den Nachfolger namens Tourbillon müssen sich Kunden noch eine ganze Weile gedulden. Bis dahin liefert das Unternehmen nur die Kleinserien Mistral und Bolide in jeweils zweistelliger Stückzahl aus. Doch das lohnt sich offenbar: Nicht nur ruft Bugatti für die Autos irrwitzige Preise auf – der Tourbillon liegt bei 3,8 Millionen Euro vor Steuern –, sondern die Kunden zahlen offenbar bereitwillig hohe Summen für Extras.
Darüber sprach Firmenchef Mate Rimac in einem Interview mit dem britischen Fachmagazin „Top Gear„. Anlass war die Testfahrt des Bugatti Mistral, bei der das Unternehmen sich den Rekord für das schnellste Cabrio der Welt sichern konnte. Der offene Supersportwagen brachte es auf 453,91 km/h.
Bugatti-Kunden legen im Schnitt „eine halbe Million Euro“ drauf
Als der „Top Gear“-Moderator Rimac fragt, wie es zum Bau des Autos kam, plauderte dieser aus dem Nähkästchen. Der Rekord-Mistral, so der Firmenchef, sei eigentlich die Idee eines Kunden. Als Besitzer mehrerer Rekordfahrzeuge trat er mit dem Wunsch an das Unternehmen heran, auch von diesem offenen Modell das schnellste Auto zu besitzen.
Es sei unter Bugatti-Kunden gängig, dass man ein hohes Level an individueller Ausstattung erwarte, so Rimac. „Wir haben diese speziellen Programme, die wir mit unseren Kunden durchführen. Die Autos werden also immer individueller. Wir sind derzeit bei etwa einer halben Million Euro für die Anpassung pro Auto.“
Zusätzlich, so Rimac, gebe es noch eine Ausbaustufe darüber, in der es dann um Autos wie den Rekord-Mistral gehe. Was er in dem Interview nicht verrät: Laut „Auto Bild“ blätterte der Kunde 14 Millionen Euro für den Wagen hin. Ein herkömmlicher Mistral kostet fünf Millionen Euro vor Steuer.
Kunde ist kein Unbekannter
Und damit nicht genug. Wie „Modern Car Collector“ schreibt, soll der Eigentümer, ein Milliardär namens Reuben Singh, zusammen mit dem Mistral gleich mehrere Rekord-Fahrzeuge von Bugatti besitzen. In seiner Sammlung befinden sich demnach auch ein Bugatti Veyron 16.4 Super Sport, der Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse, und ein Chiron Super Sport 300+.
Es heißt, Singh besitze über 3000 Autos. Das erklärt auch, warum die enormen Preise für ihn offenbar nur Zahlen sind. Der Unternehmer zeigt sich auf seinem Instagram-Profil meist nur mit seiner Rolls-Royce-Flotte. Bekannt wurde er, weil er seinen Turban oftmals farblich an das jeweilige Auto anpasst.