Manuel Neuer erlebt beim Pokal-K.o. gegen Leverkusen eine bittere Premiere. Der Bayern-Torwart sieht nach einem Foul außerhalb des Strafraums die Rote Karte.
Für Deutschlands Rekordtorhüter Manuel Neuer ist die erste Rote Karte seiner Profikarriere offenbar nur schwer zu akzeptieren. „Der Platzverweis tat natürlich weh“, sagte der 38-Jährige nach dem Pokal-K.o. des FC Bayern beim 0:1 (0:0) gegen Titelverteidiger Bayer Leverkusen beim TV-Sender Sky und schilderte die vorentscheidende Szene gegen Jeremie Frimpong aus seiner Sicht: „Das ist jetzt keine richtig aktive Situation, wo ich versuche, ihm weh zu tun. Das Ding ist, dass ich auch nicht so richtig den Ball berühre. Er läuft in mich rein und versucht, das dankend anzunehmen.“
Am Ende sei es okay, so Neuer: „Ich habe auch gehofft, dass es eine Abseitssituation ist. Da ist man am Ende dann machtlos und muss das akzeptieren, was entschieden wird.“ Neuer hatte bereits in der 17. Minute von Schiedsrichter Harm Osmers die Rote Karte gesehen. Es war der erste Platzverweis in seinem 867. Spiel im Profifußball.
Nagelsmann findet Rot unstrittig, aber unglücklich
Der Keeper war außerhalb des Strafraums gegen Leverkusens Frimpong zu spät und rammte den Niederländer im Zweikampf um. „Manu ist ein sehr schlauer Torwart, der normal diese Bälle riecht. In dem Moment hat es nicht funktioniert. Und dann ist das passiert, dass wir einer weniger waren“, ergänzte Bayern-Sportchef Max Eberl.
Bundestrainer Julian Nagelsmann wollte seinen EM-Torhüter nicht allzu harsch kritisieren. Für einen Torhüter sei so eine Situation immer schwierig. „Der Platzverweis ist unstrittig, wenn auch unglücklich“, sagte Nagelsmann in der ARD. „Hinterher ist man immer schlauer.“ In dem Fall wäre es wohl die bessere Alternative gewesen, einen Tick weit tiefer zu stehen und zu warten. Neuer hatte im Sommer nach dem EM-Aus im Viertelfinale seine Nationalmannschaftskarriere beendet.