Die AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative agiert relativ unabhängig – zu unabhängig, findet die AfD-Spitze.
Zu eigenständig, zu radikal: Die AfD möchte ihre Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA) durch einen neuen Jugendverband ersetzen. Dieser soll enger an die Partei angebunden werden und der AfD mehr Kontrolle erlauben, berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Der AfD-Vorstand hatte am Montagabend über diese Satzungsänderung entschieden.
Es ist kein Geheimnis, dass es in der AfD-Spitze Unmut über die JA gibt. Der Verfassungsschutz hat sie als gesichert rechtsextremistische Bestrebung eingestuft. „Die konnten machen, was sie wollten“, sagte ein hochrangiges Parteimitglied der Nachrichtenagentur DPA. In der AfD wird deshalb schon länger überlegt, eine neue Organisation nach dem Modell der Jungsozialisten („Jusos“) bei der SPD zu etablieren.Kommentar AfD-Verbot 18.18
Neue Junge Alternative nach Juso-Vorbild
Die JA ist relativ unabhängig. Aktuell müssen Mitglieder – bis auf die Vorstände – nicht gleichzeitig in der AfD sein. Das „Juso“-Modell, über das gesprochen wird, würde, wie JA-Chef Hannes Gnauck vor einigen Monaten bereits erläutert hatte, bedeuten, dass jedes AfD-Mitglied unter 36 Jahren automatisch auch Mitglied der Nachwuchsorganisation wäre. Die stärkere Verknüpfung würde mehr Durchgriff von oben ermöglichen, etwa bei Ordnungsmaßnahmen wie Parteiausschlussverfahren.
Mit dem Beschluss des Bundesvorstands ist es aber nicht getan. Da die JA laut AfD-Satzung „die offizielle Jugendorganisation der Alternative für Deutschland“ ist, bräuchte es für die Trennung von der JA und die Eingliederung einer neuen Organisation in die AfD eine Satzungsänderung. Eine solche müsste auf einem Parteitag mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen werden. Aufgelöst werden soll die Junge Alternative aber nicht. Dies könne die AfD gar nicht beschließen, hieß es weiter.