Rund 130 Millionen Euro sollen für die Kultur in Berlin 2025 wegfallen. Die Schaubühne ist betroffen und reagiert.
Die Berliner Schaubühne erhöht wegen der Kürzungen im Kulturetat die Preise. Betroffen seien die oberen Kategorien, teilte das Haus mit. Die höheren Preise sollen ab 1. Januar 2025 für ausgewählte Produktionen gelten. Wie bereits angekündigt soll zudem die kleine experimentelle Spielstätte Studio zum Jahresbeginn 2025 vorübergehend geschlossen werden. Dort geplante Neuproduktionen müssten abgesagt werden, hieß es.
Für die beim Publikum beliebten Produktionen erhöhe sich der Preis beispielsweise in der obersten Kategorie von 60 auf 85 Euro, erklärte eine Sprecherin auf Anfrage. Günstigere Preiskategorien sowie Ermäßigungen – etwa für Auszubildende oder Sozialhilfeempfänger – sollen aber nicht berührt sein. In diesem Bereich reicht das Preisspektrum laut Schaubühne von 7 bis 85 Euro.
Theater: Sparmaßnahmen reichen nicht aus
Obwohl im großen Haus laut der Sprecherin auch zwei geplante Inszenierungen wegfallen, geht das Haus nicht davon aus, dass die Maßnahmen ausreichen, um die geplanten Kürzungen ausgleichen zu können. Diese sollen bei 1,8 Millionen Euro liegen.
Die Schaubühne wurde 1962 gegründet und gehört zu den bekanntesten Theatern Deutschlands. Zum Ensemble gehören etwa Lars Eidinger und das langjährige Ermittlerduo des Dortmunder ARD-„Tatorts“, Anna Schudt und Jörg Hartmann.
Den Sparplänen der schwarz-roten Koalition zufolge sollen für die Berliner Kultur im kommenden Jahr rund 130 Millionen Euro wegfallen, etwa zwölf Prozent ihres Budgets. Häuser warnen vor Insolvenzen, Einschränkungen im Spielbetrieb und dem Verlust von Arbeitsplätzen. Bis der Nachtragshaushalt voraussichtlich am 19. Dezember im Landesparlament verabschiedet wird, sind noch Gespräche darüber möglich, wo genau gespart werden soll.