Trump nominiert kryptofreundlichen Anwalt Paul Atkins für Vorsitz von US-Börsenaufsicht SEC

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Anwalt Paul Atkins für den Vorsitz der US-Börsenaufsicht SEC nominiert. „Paul ist eine bewährte Führungspersönlichkeit, die sich für vernünftige Regulierungen einsetzt“, erklärte Trump am Mittwoch. Atkins setze sich für „robuste, innovative“ Kapitalmärkte ein und erkenne an, dass „digitale Vermögenswerte und andere Innovationen entscheidend“ seien. Die Verkündung wurde sogleich von der Kryptowährungsindustrie begrüßt. Die Chefin der Organisation Blockchain Association, Kristin Smith, nannte Atkins eine „exzellente“ Wahl.

Atkins war von 2002 bis 2008 SEC-Kommissar und gründete im Jahr 2009 die Risikoberatungsfirma Patomak Global Partners, unter deren Kunden Unternehmen der Banken- und Kryptowährungsindustrie sind. Nach Angaben von Trumps Übergangsteam war Atkins Co-Vorsitzender der Digitalen Handelskammer, die die Nutzung digitaler Vermögenswerte bewirbt. 

Der bisherige SEC-Vorsitzende Gary Gensler hatte den Rücktritt von seinem Posten für Januar angekündigt – und war damit einer Entlassung durch Trump zuvorgekommen. Trump ist ein Förderer der Kryptowährungen, denen Gensler kritisch gegenübersteht.

Der Republikaner Trump hat sich im Wahlkampf als „Pro-Innovations- und Pro-Bitcoin-Präsident“ angekündigt. Nach seinem Wahlsieg ging der Kurs der Kryptowährung Bitcoin durch die Decke.

Nach Angaben der US-Wahlkampfbehörde FEC steckten kryptofreundliche Gruppen 245 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf. Gemeinsam mit seinen drei Söhnen gründete Trump jüngst eine eigene Krypto- und Investitionsplattform namens World Liberty Financial. Auch der von Trump zum Regierungsberater ernannte Tech-Milliardär Elon Musk ist ein erklärter Krypto-Freund.

Die vergangenen Jahre unter Gensler seien „ein ununterbrochener Anti-Krypto-Kreuzzug“ gewesen, „der zu einem Innovationsstillstand und unkalkulierbaren Arbeitsplatz-, Talent- und Wirtschaftsverlusten geführt hat“, erklärte Blockchain-Association-Chefin Smith im Onlinedienst X.

Besorgt über Atkins Nominierung äußerte sich die demokratische Senatorin Elizabeth Warren. Atkins habe sich während der letzten Finanzkrise gegen Bußgelder für große Konzerne ausgesprochen, trotz deren Fehlverhaltens.

Trump nominierte am Mittwoch überdies die frühere Senatorin Kelly Loeffler für die Leitung der US-Behörde für kleine Unternehmen (SBA). Als künftigen Chef für die Steuerbehörde IRS benannte Trump den früheren Abgeordneten Billy Long – das bedeutet, dass Trump den derzeitigen IRS-Chef Danny Werfel aus dem Amt werfen muss. Er war 2022 vom amtierenden Präsidenten Biden für eine fünfjährige Amtszeit ernannt worden. 

oer/