FSG und Nobiskrug: Werftbeschäftigte warten erneut auf Lohn

Vorweihnachtliche Stimmung kommt bei den Beschäftigten der Werften in Flensburg und Rendsburg nicht auf. Mit einer Kundgebung machen sie auf ihre Lage aufmerksam.

Flensburg (dpa/lno) Die rund 500 Beschäftigten der Werften Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und Nobiskrug in Rendsburg warten erneut auf ihr Geld. Novembergehalt und Weihnachtsgeld seien seit acht Tagen überfällig, sagte der Flensburger Betriebsratsvorsitzende Jan Brandt bei einer Kundgebung in Flensburg. „Lars Windhorst hat uns mal wieder angelogen, indem er gesagt hat, nächstes Mal kommt das Geld rechtzeitig.“ 

Eine Woche lang habe man die Füße still gehalten, aber nun könne man nicht mehr, sagte Brandt. Man wolle daher mit der Kundgebung erneut auf die Lage aufmerksam machen und sich jeden Tag versammeln, bis das Geld auf dem Konto sei. 

Die beiden Werften gehören zur Tennor-Gruppe von Windhorst. FSG und Nobiskrug in Rendsburg haben seit Monaten Probleme. Auch Windhorst persönlich wurde für sein Verhalten und mangelnde Kommunikation häufig kritisiert.

„Es ist absolut nicht mehr ertragbar, was hier los ist“, sagte Flensburgs IG-Metall-Chef Michael Schmidt. Es sei grauenhaft, besonders vor Weihnachten. Schmidt erneuerte die auch von Politikern vielfach geäußerte Aufforderung an Investor Windhorst, die Werften abzugeben. 

Erst Ende November hatte der schleswig-holsteinische Landtag sich für einen Investorenwechsel ausgesprochen. Auch Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) hatte mehrmals einen Rückzug Windhorsts gefordert. Dieser betonte stets, die Werften behalten zu wollen.