Was sich jetzt zu streamen lohnt, etwa die britische Mysteryserie „Passenger“.
Viele dunkle Geheimnisse, ein dunkler Rächer und die Abenteuer von fünf hellen Köpfchen – was sich diese Woche zu streamen lohnt.
„Passenger“ (ARD-Mediathek)
Im Norden Englands verschwindet eines Nachts die Jugendliche Katie Wells (Rowan Robinson, „So Awkward“) auf mysteriöse Weise. Bis auf die ehrgeizige Polizistin Riya Ajunwa (Wunmi Mosaku, „Loki“) vermutet zunächst keiner etwas Außergewöhnliches. Tatsächlich taucht Katie einen Tag später wieder auf, als sei nichts gewesen. Während die junge Frau über die Stunden des Verschwindens schweigt, findet Riya im Wald Katies stark verbeultes Auto und beginnt gegen den Willen ihrer Chefin zu ermitteln. Ein toter Hirsch und eine schwarze Flüssigkeit an der Unfallstelle machen den Fund noch rätselhafter. Riya vermutet einen Zusammenhang mit dem Verschwinden einer anderen jungen Frau vor nicht allzu langer Zeit. Als ein Bekannter Katies ums Leben kommt, gerät der Manager einer Fracking-Bohrung unter Verdacht. Offiziell geht die Polizei von Suizid aus. Doch Ermittler stoßen bald auf ein verdächtiges Computerspiel namens „Passenger“. Chats im Darknet führen sie auf eine Spur. Die britische Mystery-Serie „Passenger“ steht seit 6. Dezember mit allen sechs Teilen in der ARD-Mediathek.
„Fünf Freunde“ (ZDF-Mediathek)
Generationen von Kindern sind mit den Abenteuern von Julian, Dick, Anne, George und Timmy, dem Hund, aufgewachsen. Es gab sie als Bücher, als Serie und als Film. Nun gibt es eine Neuauflage der BBC und des ZDF, als Dreiteiler, zu deren Schöpfern der dänische Filmemacher Nicolas Winding Refn zählt, eher bekannt für Thriller wie „Drive“ oder „Only God Forgives“. Nun also drei 90-Minüter nach Enid Blytons berühmten Kinderromanen. In „Der Fluch der Felseninsel“ bekommt George (eigentlich Georgina) Besuch von ihren Cousins und ihrer Cousine. Bei einem ihrer Streifzüge durch die Gegend finden die Kinder mit Hund Timmy am Strand einen toten Taucher. Beim Versuch, die Hintergründe aufzuklären, finden sie einen uralten Schatz der Tempelritter.
Den Filmen ist die Liebe zu den Büchern und vor allem der Fernsehserie aus den 70er Jahren anzumerken. Die Macher erzählen mit großer Ruhe und dennoch spannend, angesiedelt im England der 1930er Jahre. Die drei Episoden sind charmant und mit großer Liebe zum Detail inszeniert – und ohne erhobenen Zeigefinger. Die Kinder haben hier das Sagen, die mit ihrer Neugier und ihrer Hartnäckigkeit Rätsel lösen wollen. Dass das so gut funktioniert, hat auch mit den jungen Darstellern zu tun, die Julian, Dick, Anne und George mit großer Freude und Einsatz spielen. Zu sehen sind die drei Filme in der ZDF-Mediathek und am 25. und 26. Dezember im ZDF.
„Zorro“ (Paramount+)
Kalifornien vor gut 200 Jahren: Don Diego de la Vega wird Bürgermeister von Los Angeles und hat vor, die Stadt zu modernisieren. Doch die Stadt gerät durch die Geldgier des lokalen Geschäftsmannes Don Emmanuel in finanzielle Schwierigkeiten. Diegos Macht als Bürgermeister reicht nicht aus, um diese Missstände zu bekämpfen. Doch der Bürgermeister lebt ein Doppelleben: Er war einmal Zorro. Inzwischen hat er seine Identität seit 20 Jahren nicht mehr genutzt; aber nun hat er keine andere Wahl. Zum Wohle der Allgemeinheit muss er als Zorro zurückkehren. Allerdings hat er Schwierigkeiten, seine doppelte Identität zu vereinbaren. Die Ehe mit seiner Frau Gabriella leidet, weil sie nichts von seinem Geheimnis weiß. Die Serie „Zorro“ mit Oscar-Preisträger Jean Dujardin in der Hauptrolle steht seit 6. Dezember zum Bingen auf Paramount+.
„Single Bells – 12 Dates Till Christmas“ (ZDF-Mediathek)
Die ganze Familie ist überzeugt: Mina braucht unbedingt einen Mann. Und so organisieren ihre Mutter und die anderen Verwandten ein Blind Date nach dem anderen. Für Mina wird die Vorweihnachtszeit zu einer Art persönlichen Hölle, denn die Typen, auf die sie trifft, haben alle so ihre Macken. Der eine träumt davon, ihr sein „Schwert“ zu zeigen, der andere telefoniert vor ihren Augen mit seiner Frau, als wäre es das normalste auf der Welt und ein anderer veranstaltet schräge Psychospielchen. Zu sehen ist die kurzweilige belgische Romcom-Serie „Single Bells – 12 Dates Till Christmas“ bis Anfang Januar in der ZDF-Mediathek.
„Ödipussi“ und „Pappa ante Portas“ (RTL+)
Noch heute bringen Loriots Sketche die Menschen zum Lachen, quer durch die Generationen. Und das, obwohl der berühmte Vicco von Bülow bereits seit 2011 tot ist. Bei RTL+ sind derzeit zwei seiner Klassiker zu sehen. In „Ödipussi“ gerät das Leben des Möbelgeschäft-Inhabers Paul Winkelmann aus der Bahn, als er sich verliebt. Schuld daran ist vor allem seine Mutter, die ihren lieben „Pussi“ mit seinen 56 Jahren immer noch so behandelt, als wäre er ein Schulknabe. Obendrein gibt es eine Antwort auf die Frage, warum violette Sitzgruppen lebensgefährlich sein können.
Jede Menge Familienchaos gibt es auch in der Komödie „Pappa ante Portas“, ebenfalls bei RTL+. Darin verliert der Abteilungsleiter Heinrich Lohse seinen Job und muss in den Vorruhestand. Fortan steckt er all seine Energie und seine Besserwisserei mit Hang zur Pedanterie in die Organisation des Haushalts seiner Familie.