Ein besetztes ehemaliges Konsulat und zwei Demonstrationen: In Frankfurt am Main protestieren Menschen mit Blick auf Syrien. Worum geht es?
In Frankfurt am Main ist es zu Protesten mit Blick auf die Lage in Syrien gekommen. Die Polizei war nach eigenen Angaben am ehemaligen türkischen Konsulat im Einsatz. Das Gebäude ist von Aktivisten besetzt worden. Unter dem Motto „Besetzen gegen Besatzung“ solle Solidarität mit den kurdischen Selbstverwaltungsgebieten im Norden und Osten Syriens gezeigt werden, teilten die Organisatoren des Protests mit. Auf Fotos ist unter anderem zu sehen, wie Polizisten einen Aktivisten festhalten, der auf einer Straße liegt.
Nach Angaben eines Polizeisprechers befanden sich am Nachmittag mehr als ein Dutzend Aktivisten auf dem Dach des Gebäudes. Als eine Demonstration vor dem Haus aus Sicherheitsgründen auf die gegenüberliegende Straßenseite habe verlegt werden sollen, sei es zu Rangeleien gekommen, ergänzte der Polizeisprecher. Vier Menschen seien festgenommen worden.
In der Frankfurter Innenstadt versammelten sich am Nachmittag Demonstrierende zu einer Kundgebung zum Thema „Solidarität mit der syrischen Revolution“. Die Veranstaltung sei ohne besondere Vorkommnisse verlaufen, sagte der Polizeisprecher. Für die Versammlung waren 200 bis 400 Teilnehmende angemeldet worden. Eine Schätzung dazu, wie viele Menschen tatsächlich vor Ort waren, lag der Polizei zunächst nicht vor.
Für den späten Nachmittag ist eine weitere Demonstration angekündigt: Ein Bündnis hat zu einer Lichterdemonstration unter dem Motto „Licht für Rojava – Frieden für Syrien“ aufgerufen. Auch diese Aktion will nach Angaben der Veranstalter auf Angriffe auf die kurdischen Gebiete in Syrien aufmerksam machen. Wie die Protestierenden am ehemaligen Konsulat fordert die Organisatoren unter anderem ein Ende von Waffenlieferungen an die Türkei. Im Norden Syriens ist die Kurdenmiliz YPG aktiv, die die Türkei als Terrororganisation ansieht.