Die Türkei hat weltweit die meisten Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Nach dem Sturz Assads kehren einige zurück – ein Ansturm bleibt aber aus.
Seit dem Umsturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad vor gut einer Woche sind nach offiziellen Angaben von der Türkei aus mehr als 7.500 Flüchtlinge nach Syrien zurückgekehrt. Täglich hätten bis einschließlich Freitag mehr als 1.000 Syrer die Grenze überquert, teilte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya auf der Plattform X mit. Damit seit die Zahl der Rückkehrer im Vergleich zu der Zeit vor dem Sturz Assads deutlich angestiegen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hatte bis Freitag 3.000 Heimkehrer an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien gezählt.
Weltweit hat die Türkei die meisten Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen, zurzeit leben nach UN-Angaben noch rund drei Millionen in dem Land. Bei einer Ausreise nach Syrien verwirken die Flüchtlinge ihr Aufenthaltsrecht und können vorerst nicht in die Türkei zurückkehren.
Erdogan will, dass Großteil der Flüchtlinge nach Syrien zurückkehren
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan war wegen der Flüchtlinge im Land innenpolitisch unter Druck geraten und will, dass ein Großteil zurückkehrt. Nach Einschätzung des Migrationsforschers Murat Erdogan wird aber die Mehrheit in der Türkei bleiben. Als Gründen nennt er die schlechte wirtschaftliche Lage und Unsicherheit in Syrien. Außerdem hätten sich viele Syrer in der Türkei ein neues Leben aufgebaut.