Weihnachten folgt in Deutschland meist bestimmten Ritualen und Bräuchen. Und doch – unterm Christbaum ticken nicht alle gleich, wie eine Studie der Bundeswehr-Uni zeigt.
Christbaum, Geschenke, Deko – Weihnachtstraditionen sind zwar vielen Menschen geläufig, Unterschiede gibt es aber trotzdem, wie eine Studie der Universität der Bundeswehr München zeigt. Es hätten sich drei „Weihnachtstypen“ herauskristallisiert, sagte Studienleiter Philipp Rauschnabel. Für die größte Gruppe spielt die religiöse Bedeutung des Festes kaum noch eine Rolle. Etwa 1.200 Menschen seien befragt worden, repräsentativ quotiert nach Alter, Geschlecht und Herkunft, teilte die Uni mit.
Die größte Gruppe der sei der Typus der Großzügigen, erläuterte Rauschnabel. Sie würden lieber verschenken als selber Dinge zu bekommen. Wichtig seien ihnen gemeinsames Essen und Zeit mit der Familie. Religiöse und spirituelle Aspekte des Festes spielten kaum eine Rolle. Sie verkörperten das moderne, gemeinschaftliche Weihnachten. Etwa 48 Prozent der Befragten gehörten dieser Gruppe an.
Ohne „Bling-Bling“ und ohne „Last Christmas„
34,7 Prozent finden sich demnach unter der Überschrift „Pragmatiker“ wieder: „Sie schätzen Ruhe, gutes Essen und praktische Geschenke wie Geld“, hieß es. Weihnachtsmusik oder aufwendige Deko sei ihnen weniger wichtig. „Pragmatiker betrachten Weihnachten funktional. Es geht ihnen um Erholung und Genuss, ohne viel Bling-Bling.“ Pragmatiker seien beispielsweise besonders genervt vom Weihnachtssong-Klassiker „Last Christmas“.
Die kleinste Gruppe der Umfrage – nämlich knapp 17 Prozent – sei besonders traditionsbewusst. Religion, Weihnachtsmusik und Bräuche seien diesen Menschen besonders wichtig. Sie hätten zudem ein tieferes Wissen über die christlichen Hintergründe des Weihnachtsfestes. Neue Trends seien ihn nicht so geläufig.