Am Freitag haben Ermittler Geschäftsräume der Gröner-Gruppe in Leipzig durchsucht. Nun ging es in Berlin weiter. Der Verdacht: Insolvenzverschleppung.
Nach den Durchsuchungen beim Bauunternehmen Gröner in Leipzig haben Ermittler auch Räumlichkeiten in Berlin durchsucht. „Ich bestätige die heute in Berlin erfolgenden Durchsuchungsmaßnahmen durch die Staatsanwaltschaft Leipzig“, teilte der Anwalt des Unternehmens auf Anfrage mit. Es handele sich um die gleichen Gesellschaften, die am vergangenen Freitag in Leipzig durchsucht worden seien. Die Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelt wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung.
Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ berichtet, dass im Auftrag der Staatsanwaltschaft Leipzig Berliner Räumlichkeiten der Gröner Group durchsucht worden seien. Die Behörde habe mehrere Durchsuchungen bestätigt.
Der Anwalt betonte, dass „dass die CG Group GmbH als Konzernmutter der Gruppe und damit das operative Geschäft nicht Gegenstand der Durchsuchungsbeschlüsse ist und sich die staatsanwaltliche Durchsuchungsmaßnahme nicht gegen die CG Group GmbH richtet“.
Die Ermittlungen laufen zum Teil schon seit August
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Leipzig war das Ziel der Durchsuchungen von vergangener Woche, Geschäfts- und Buchhaltungsunterlagen zu finden, auch um den Zeitpunkt einer möglichen Zahlungsunfähigkeit zu bestimmen. Zudem bestehe der Verdacht, dass Beiträge der Arbeitnehmer zur Sozialversicherung zumindest nicht fristgemäß an die jeweiligen Krankenkassen abgeführt worden seien. Ermittlungen dazu seien zum Teil bereits im August 2024 eingeleitet worden.
Im August hatte das Amtsgericht Leipzig vorläufig ein Insolvenzverfahren zur Gröner Group GmbH eröffnet. Hintergrund waren Medienberichten zufolge Rückstände bei Krankenkassenbeiträgen. Der Antrag war kurz darauf allerdings zunächst wieder aufgehoben worden. Wie das Unternehmen auf seiner Homepage schreibt, stellte die Geschäftsführung Anfang November dann selbst einen Insolvenzantrag.