Feuerwehreinsatz: Im Schlaf von Feuer überrascht – Brand in Pflegeheim

Mitten in der Nacht kommt es zu einem Feuer in einem Pflegeheim in Ostfriesland. Für die Feuerwehr beginnt ein stundenlanger Großeinsatz. Die Polizei hat eine erste Spur für die Brandursache.

Feuerwehrleute haben bei einem Brand in einem Pflegeheim im ostfriesischen Norden (Landkreis Aurich) 13 Bewohner aus akuter Lebensgefahr gerettet. Durch einen ausgedehnten Zimmerbrand war eine Station des Heims völlig verqualmt, wie die Feuerwehr mitteilte. Acht weitere Bewohner gerieten demnach durch den sich ausbreitenden Rauch ebenfalls in Gefahr und wurden von Feuerwehrkräften in Sicherheit gebracht. Insgesamt zehn Menschen kamen mit Rauchvergiftungen in umliegende Kliniken. 

Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen von einer möglichen Brandstiftung aus. Demnach steht eine 30 Jahre alte Bewohnerin im Verdacht, das Feuer gelegt zu haben. Sie wurde leicht verletzt. Den Schaden schätzt die Polizei auf über 100.000 Euro. 

Die Feuerwehr Norden sprach in einer Mitteilung trotz der vielen Verletzten von einem „glimpflichen Ausgang“. Fast alle Bewohnerinnen und Bewohner seien von dem Feuer im Schlaf überrascht worden, teilte der stellvertretende Stadtbrandmeister, Thomas Weege mit.

Rund 200 Rettungskräfte vor Ort

Insgesamt waren 48 Bewohnerinnen und Bewohner von dem Feuer betroffen und in Sicherheit gebracht worden. Rund 200 Kräfte von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr aus dem Landkreis Aurich und der Stadt Emden waren bei dem Brand in der Nacht zum Mittwoch im Einsatz. 

Am späten Dienstagabend hatte zunächst eine automatische Brandmeldeanlage der Pflegeeinrichtung Alarm geschlagen. Die Feuerwehr rückte aus. „Bei Ankunft der Feuerwehr rief bereits ein Pfleger um Hilfe“, teilte Weege mit. Der Pfleger berichtete den Einsatzkräften demnach von 13 Bewohnern, die sich noch in dem Gebäude befanden. 

Bewohner in Schockstarre oder in Panik

Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten gingen in die Einrichtung. Die Evakuierung der Bewohner war für die Feuerwehr teils schwierig. „Bedingt durch ihre Erkrankungen und Behinderungen verhielten sich einige Bewohner völlig untypisch. Einige fielen in eine Art Schockstarre, andere gerieten in Panik und andere wurden aggressiv“, teilte die Feuerwehr weiter mit. 

Eine Bewohnerin hatte sich den Angaben zufolge in ihrem Zimmer eingeschlossen. Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten mussten ihre Zimmertür gewaltsam öffnen. Zwei im Rauch umherirrende Bewohner wurden mithilfe einer Wärmebildkamera gefunden und ins Freie gebracht.

Zwei Stationen des Pflegeheims sind durch den Brand vorerst unbewohnbar. Die betroffenen Bewohner sollten in Ersatzunterkünften untergebracht werden.