Gänsebraten: Hohe Nachfrage nach einheimischen Gänsen

Im vergangenen Jahr waren die Kunden zurückhaltend, wenn es um den Gänsebraten zum Jahresende ging. In dieser Saison stieg die Nachfrage wieder – zur Zufriedenheit der Landwirte.

Die niedersächsischen Gänsehalter sind mit dem diesjährigen Verkauf ihrer Tiere zufrieden. „Im Großen und Ganzen ist das Saisongeschäft gut gelaufen“, sagte der Geschäftsführer des Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes (NGW), Dieter Oltmann, in Oldenburg. Die Preise seien in etwa auf dem Vorjahresniveau geblieben, wobei Landwirte den Kunden auch ein wenig entgegengekommen seien.

Aufgrund der geringeren Aufzucht von Gänsen in den vergangenen beiden Jahren sei das Angebot von deutschen Gänsen knapper geworden. Auch die Inflationsrate habe die Preise im vergangenen Jahr steigen lassen, erklärte Oltmann. Im Durchschnitt lagen die Preise für deutsche Gänse bei 18 bis 22 Euro pro Kilo. Im vergangenen Jahr seien die Verbraucher daher zurückhaltend gewesen. Nicht alles sei verkauft worden.

Deutsche Gänsehalter haben höhere Kosten

Aber in diesem Jahr sei der Verkauf der Gänse zum St.-Martins-Tag im November und im Weihnachtsgeschäft aus Sicht der Erzeuger gut verlaufen, sagte Oltmann. Deutsche Gänsehalter könnten allerdings mit ihren Preisen aufgrund der Kosten nicht mit der deutlich billigeren Konkurrenz aus dem Ausland mithalten. 

Daher hätten die inländischen Landwirte dem Lebensmitteleinzelhandel beim Preis etwas entgegenkommen müssen. „Das war auch deshalb möglich, weil das Futter etwas günstiger war in diesem Jahr“, sagte Oltmann. Gerade einmal 18 Prozent des hierzulande verkauften Gänsefleisches stamme aus Deutschland. Die Ware komme überwiegend aus Polen und Ungarn. Mit Preisnachlässen habe der Handel versucht, in diesem Jahr Lagerware zu verkaufen.

Zahl der Gänse in Niedersachsen ist gesunken

Für die Landwirte in Niedersachsen sei die Gänsemast ein Nischenthema, sagte Oltmann. Bis vor etwa drei Jahren seien in Niedersachsen pro Jahr etwa 200.000 bis 220.000 Gänse aufgezogen worden. Aber unter anderem wegen der Geflügelpest und der hohen Inflation der vergangenen Jahre mit den stark gestiegenen Kosten sei die Zahl der Gänse auf rund 140.000 gesunken. 

Die Zahl der Tierhalter lasse sich nur schwer beziffern, sagte Oltmann. Es seien sicher einige Tausend. „Aber da ist auch jeder mitgezählt, der nur drei, vier oder fünf Gänse für die Eigenversorgung oder den Nachbarn hält.“