Brückenprüfungen: Sachsens Ministerin möchte neue Prüfvorschriften für Brücken

Nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke werden zahlreiche Bauwerke gleicher Baurat überprüft. Sachsens neue Ministerin für Infrastruktur will aber mehr.

Sachsens neue Ministerin für Infrastruktur hat sich für die Überarbeitung der Prüfvorschriften für Brücken ausgesprochen. Die Prüfnormen „müssen novelliert werden, weil es ja nicht nur in Sachsen, sondern in ganz Ostdeutschland und vielleicht sogar in anderen Bundesländern solche Spannstahlbrücken gibt“, sagte Regina Kraushaar (CDU) dem Sender MDR-Aktuell. Bislang gebe es keine Vorschrift, den Beton einer Brücke bei einer Prüfung auch zu öffnen.

19 Brücken stehen besonders im Fokus

Nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke im September nimmt der Freistaat Brücken derselben Bauart entlang von Bundes- und Staatsstraßen unter die Lupe. Dabei stehen 19 Bauwerke besonders im Fokus. Im ersten Quartal 2025 sollen diese Sonderprüfungen abgeschlossen sein.

Bei allen 19 Brücken handelt es sich um sogenannte Spannbetonbrücken aus den 1960er bis 1980er Jahren. Bei dieser Bauart drohen Schäden durch Korrosion im Spannstahl, die unter bestimmten Bedingungen plötzlich zum Versagen führen können. Dies gilt als Ursache für den Teileinsturz der Carolabrücke.