Magdeburg: Auto fährt über Weihnachtsmarkt: mindestens ein Toter und 50 Verletzte

Ein Autofahrer ist mit seinem Wagen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt in eine Gruppe von Menschen gefahren. Laut Medien gibt es ein Todesopfer und Dutzende Verletzte.

Bei dem mutmaßlichen Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist mindestens ein Mensch getötet worden. Mehr als 50 Menschen seien verletzt worden, sagte die Magdeburger Bürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz. Es gebe „60 bis 80 Verletzte“, teilte die Leitstelle des Rettungsdienstes in Magdeburg am Freitagabend mit. Mehrere von ihnen erlitten demnach schwere Verletzungen.  Der MDR berichtet unter Berufung auf die Polizei Magdeburg von mindestens einem Todesopfer. Eine Sprecherin des Innenministeriums von Sachsen-Anhalt sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Behörden gingen „davon aus, dass es ein Anschlag“ gewesen sei.

Ein Verdächtiger sei festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Es sei noch unklar, ob es sich um einen Einzeltäter handele. Das Auto, mit dem der Täter „mindestens 400 Meter über den Weihnachtsmarkt“ in die Menschenmenge gerast war, sei noch vor Ort. Es soll sich um einen BMW handeln. Berichte über mögliche Todesopfer bestätigte die Polizei zunächst nicht. 

Weihnachtsmärkte Sicherheit 08.41Die Polizei erklärte, es fänden derzeit „umfangreiche Einsatzmaßnahmen“ auf dem Weihnachtsmarkt statt. Die Einsatzleitstelle des Rettungsdienstes in Magdeburg sprach von einem Zwischenfall mit „mehreren Schwerverletzten“, in den „ein Pkw involviert war“. Der Weihnachtsmarkt wurde nach Polizeiangaben geschlossen.

Großeinsatz auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg

„Der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt ist geschlossen“, teilte die Polizei mit. Der Weihnachtsmarkt befindet sich auf dem Alten Markt, direkt am Rathaus in der Nähe der Elbe. In der Nähe liegt ein großes Einkaufszentrum. Auf der Plattform X waren am Abend Videos zu sehen, in denen zahlreiche Einsatzfahrzeuge zu sehen waren. 

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) reagierte mit Entsetzen auf das Geschehen. „Das ist ein furchtbares Ereignis, gerade jetzt in den Tagen vor Weihnachten“, sagte Haseloff der Deutschen Presse-Agentur. Er wolle sich jetzt selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen und sei im Auto auf dem Weg nach Magdeburg. Zu Opfern und Hintergründen des Geschehens konnte Haseloff zunächst keine Angaben machen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich betroffen von dem mutmaßlichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg gezeigt. „Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen“, schrieb Scholz am Freitagabend im Online-Dienst X. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen, sein Dank gelte „den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden“.

Erinnerungen an Anschlag auf Breitscheidplatz

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte zuletzt wiederholt zu Wachsamkeit bei Weihnachtsmarktbesuchen aufgerufen. Konkrete Gefährdungshinweise gebe es zwar aktuell nicht, sagte die SPD-Politikerin Ende November. „Aber wir haben angesichts der abstrakt hohen Bedrohungslage weiter Grund zu großer Wachsamkeit und konsequentem Handeln für unsere Sicherheit.“

Fast auf den Tag genau vor acht Jahren, am 19. Dezember 2016, war in Berlin ein islamistischer Terrorist mit einem entführten Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast. Dabei wurden zwölf Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.

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