Um die städtischen Einnahmen zu erhöhen, wird das Parken in einigen Innenstädten Schleswig-Holsteins teurer. Lübeck will eine geplante Erhöhung noch prüfen.
Wer in der Kieler Innenstadt parken will, zahlt künftig deutlich mehr: Die Landeshauptstadt erhöht ihre Parkgebühren im neuen Jahr von derzeit 1,50 Euro auf 2,00 Euro pro Stunde. Das teilte Pressesprecher Arne Ivers auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Bislang habe Kiel im Vergleich mit anderen Städten unterdurchschnittlich hohe Parkgebühren, erklärte er. Die letzte Erhöhung habe es vor etwa 15 Jahren gegeben. Zudem gelte ab 2025 Umsatzsteuerpflicht für städtische Parkflächen – beispielsweise auf dem Exerzierplatz. Mit den neuen Parkgebühren erhöhe die Landeshauptstadt ihre städtischen Einnahmen, um das Haushaltsdefizit abzubauen.
Auch die Stadt Flensburg macht Parken teurer. Aktuell kosten 30 Minuten Parken 95 Cent, von 1. Januar 2025 an werden 1,05 Euro erhoben. „Zukünftig erfolgt eine minutengenaue Abrechnung, sofern dies technisch möglich ist“, erklärte Sprecher Christian Reimer.
Flensburg rüstet Automaten um
Bisher sei an den Flensburger Parkscheinautomaten ein Münzeinwurf je angefangene halbe Stunde erforderlich. Um minutengenau abrechnen zu können, würden die 51 Parkscheinautomaten umgerüstet. Dies brauche einen Vorlauf von drei bis vier Monaten.
Mittelfristig werde in Flensburg zur Zahlung der Parkgebühren nur noch die Kartenzahlung und das Handy-Parken angeboten, die Barzahlung entfalle dann. „Wir rechnen bis zum Ende des Jahres 2025 mit dem Abschluss des Prozesses der Implementierung der Kartenzahlung“, sagte Reimer.
Lübeck prüft neue Gerichtsurteile
Auch die Stadt Lübeck hatte beabsichtigt, ihre Parkgebühren zum 1. Januar 2025 zu erhöhen, doch Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) stoppte das Vorhaben am 10. Dezember im Hauptausschuss der Bürgerschaft. Es gebe neue Gerichtsurteile, die geprüft werden müssten, erklärte er.
Die Stadtverwaltung hatte zunächst vorgesehen, die Gebühren kräftig zu erhöhen – auf den Parkplätzen der städtischen Gesellschaft KWL auf der Lübecker Altstadtinsel sollte eine Stunde Parken demnach drei Euro statt 1,20 Euro kosten. Dagegen hatte sich Protest geregt, unter anderem der Seniorenbeirat der Stadt lehnte die Pläne entschieden ab.
Auch in der Stadt Neumünster ist bisher nicht über eine Erhöhung der Parkgebühren entschieden worden, sagt Sprecher Stephan Beitz. Aktuell kostet eine halbe Stunde Parken 25 Cent.
Die Stadt Norderstedt (Kreis Segeberg) verlangt im Kernbereich 50 Cent Parkgebühr je angefangener halben Stunde, teilt Sprecher Bernd-Olaf Struppek mit. Im übrigen Stadtgebiet betrage die Gebühr 2 Euro pro Tag und 10 Euro pro Woche. Eine Erhöhung der Gebühren stehe derzeit nicht zur Debatte.