Es wird finster im neuen Jahr, und das gleich vier Mal. Von Mitteleuropa aus ist allerdings nur eine Sonnenfinsternis zu sehen. Für einen leuchtenden Start sorgen 2025 Venus, Saturn, Jupiter und Mars.
Das neue Jahr beschert Sternfreunden vier Finsternisse: zwei partielle Sonnenfinsternisse und zwei totale Mondfinsternisse. Die totale Mondfinsternis vom 14. März kann in der ersten, noch partiellen Phase in den frühen Morgenstunden verfolgt werden. Die partielle Sonnenfinsternis vom 29. März ist in den Vormittagsstunden in Mitteleuropa beobachtbar.
In den Abendstunden in Mitteleuropa zu verfolgen ist die totale Mondfinsternis vom 7. September, wobei der Mond an den meisten Orten in Mitteleuropa bereits verfinstert aufgeht. Die partielle Sonnenfinsternis vom 21. September wiederum bleibt auf der gesamten Nordhalbkugel der Erde unbeobachtbar. Sie ist sichtbar im Südpazifik, von der Antarktis und von Neuseeland aus.
Am Nachmittag des 4. Januar eilt die Erde durch ihren sonnennächsten Bahnpunkt, wobei sie 147.105.780 Kilometer vom Tagesgestirn trennen. Das Sonnenlicht erreicht uns dabei nach acht Minuten und zehn Sekunden.
Der Abendhimmel wird zu Jahresbeginn von vier hellen Planeten beherrscht: Venus eröffnet den Jahresreigen als strahlender Abendstern. Man sieht sie im Südwesten bald nach Sonnenuntergang. Neben ihr ist Saturn zu erkennen. Der Ringplanet wird am 4. Januar gegen 18.30 Uhr vom zunehmenden Mond bedeckt, der eine schmale Sichel zeigt.
Jupiter ist Glanzpunkt des Abendhimmels. Der helle Riesenplanet steht abends hoch im Süden. Damit sind die beiden hellsten Planeten – Venus und Jupiter – am irdischen Firmament vertreten. Auch Mars dominiert als strahlend heller, rötlich-gelber Planet zu Jahresbeginn den Nachthimmel. Er steht nahe den beiden Hauptsternen der Zwillinge Kastor und Pollux.
Zu Jahresbeginn bietet der winterliche Nachthimmel aber nicht nur helle Planeten, sondern ist auch besonders reich an hellen Sternen. Der hellste Fixstern am irdischen Firmament, Sirius im Großen Hund, flackert in einem bläulich-weißen Licht halbhoch im Südosten. Orion mit dem rötlichen Schulterstern Beteigeuze und dem Fußstern Rigel ist im Süden zu sehen. Die leuchtkräftigen Sterne Sirius, Prokyon, Kastor, Kapella, Aldebaran und Rigel bilden das Wintersechseck, das leicht am Sternenhimmel auszumachen ist.
Hoch über uns steht im Januar die gelbliche Kapella, Hauptstern im Fuhrmann. Aldebaran, das rötliche Stierauge, zieht im Südwesten die Blicke auf sich. Am Osthimmel erkennt man die Zwillinge mit ihren hellen Sternen Kastor und Pollux. Dem Großen Hund folgt der Kleine Hund mit seinem gelblichen Hauptstern Prokyon. Tief am Osthimmel nimmt der Löwe seinen Platz ein. Er ist eben aufgegangen – und deutet schon mal den kommenden Frühling an.Der astronomische Frühling hält seinen Einzug am 20. März, wenn die Sonne den Himmelsäquator in nördlicher Richtung überschreitet. Es tritt die Frühlings-Tagundnachtgleiche ein. Den Gipfel ihrer Jahresbahn erklimmt die Sonne zu Sommerbeginn am 21. Juni. Am Abend des 3. Juli passiert die Erde den sonnenfernsten Punkt ihrer elliptischen Bahn. Sie ist dann 152.089.849 Kilometer entfernt und das Sonnenlicht ist 17 Sekunden länger zu uns unterwegs als Anfang Januar.
Der astronomische Herbst beginnt am 22. September mit dem Wechsel der Sonne auf die südliche Himmelssphäre. Zu Winterbeginn am 21. Dezember nimmt die Sonne ihren Jahrestiefststand ein, wir erleben die längste Nacht des Jahres.
Und wie sieht es bei den Planeten im Jahresverlauf aus? Schwierig zu beobachten ist Merkur, der sonnennächste und kleinste der acht Planeten unseres Sonnensystems: Von der Erde aus betrachtet befindet er sich stets in der Nähe der Sonne. Nur wenige Tage im Jahr zeigt er sich, entweder in der Abenddämmerung nach Sonnenuntergang tief im Westen oder morgens vor Sonnenaufgang knapp über dem Osthorizont.
Von Mitteleuropa aus kann man Merkur in diesem Jahr im ersten Märzdrittel in der Abenddämmerung tief am Südwesthimmel erspähen. Mitte Juni bietet er eine bescheidene, kurze Abendsichtbarkeit. In der zweiten Augusthälfte und in der ersten Dezemberhälfte ist Merkur am Morgenhimmel sichtbar.
Venus wiederum ist von Jahresbeginn bis Mitte März Abendstern. Am 14. Februar strahlt sie in maximalem Glanz am Abendhimmel – nur noch Sonne und Mond sind heller als Venus. Von April bis Jahresende ist sie Morgenstern. Am 27. April erreicht sie ihren größten Glanz am Morgenhimmel.
Unser Nachbar Mars erreicht am 12. Januar mit 96 Millionen Kilometer seine geringste Entfernung von der Erde. Der Rote Planet ist dann die ganze Nacht über sichtbar. In den Monaten darauf zieht er sich vom Morgenhimmel zurück. Bis Sommerbeginn ist er mit abnehmender Helligkeit noch am Abendhimmel vertreten. Im Fernglas oder Teleskop kann man ihn noch bis Anfang August erkennen.
Jupiter kann bis Ende Mai am Abendhimmel gesehen werden. Gegen Mitte Juli taucht der Riesenplanet am Morgenhimmel auf. Bis Jahresende wird er zum Planeten der gesamten Nacht. Saturn hingegen erscheint Mitte Mai am Morgenhimmel, später ist der Ringplanet bis Ende Dezember am Abendhimmel vertreten. Der Ring des Saturn ist relativ zu seinem Durchmesser das dünnste Gebilde im Sonnensystem und setzt sich aus unzähligen Partikeln zusammen, die als Minimonde um den Saturn kreisen.
Nicht fehlen dürfen im Jahresverlauf die Sternschnuppen-Nächte. Los geht es schon in der ersten Woche des Jahres mit den Quadrantiden. In der Zeit vom 16. bis 24. April werden die Lyriden aktiv. Das Maximum am 22. April ist allerdings nicht sehr auffallend: Rund zehn bis zwanzig Meteore, darunter einige helle Exemplare, leuchten dann pro Stunde auf.
Der aktivste Meteorstrom des Jahres macht sich in der zweiten Augustwoche bemerkbar: die Perseïden. Zu sehen sind erste Exemplare schon in den Tagen davor. Typischerweise treten auch helle Meteore, sogenannte Boliden oder Feuerkugeln, auf. Vom 13. bis 30. November schließlich sind am Morgenhimmel die Leoniden zu sehen.