Tierseuchen: Afrikanische Schweinepest: Kein neuer Fall seit vier Monaten

Sachsen meldet deutliche Fortschritte im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest. Wie sieht die Lage aktuell aus?

In den vergangenen vier Monaten ist in Sachsen kein neuer Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) festgestellt worden. Die Bekämpfungsmaßnahmen seien erfolgreich, teilte das sächsische Sozialministerium mit. Von den insgesamt 2.397 ASP-Fällen seien nur noch 102 aktiv. Das bedeutet, dass deren Feststellung weniger als ein Jahr zurückliegt. Für alle anderen Fälle seien keine Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen mehr erforderlich.

Die ausschließlich Haus- und Wildschweine betreffende Seuche konzentriert sich aktuell vor allem auf den Norden des Landkreises Bautzen. Sperrzonen bestehen weiterhin in bestimmten Gebieten der Landkreise Bautzen und Görlitz.

Der Rückgang der ASP wurde den Angaben zufolge durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen erreicht: etwa die Einzäunung von Infektionszonen sowie die Reduzierung des Schwarzwildbestands. Seit Ende Oktober 2020 hat der Freistaat hierfür rund 54 Millionen Euro aufgewendet, davon 13,7 Millionen Euro im Jahr 2024.

Sachsen vermeidet Übertragungen auf Mastbetriebe

Sozialministerin Petra Köpping (SPD) bedankte sich bei den beteiligten Akteuren für ihr Durchhaltevermögen. „Ich verstehe, dass unsere Maßnahmen für Landwirtschaft, Jägerschaft und Öffentlichkeit mitunter als Belastungen wahrgenommen wurden.“ Doch es habe keine Alternative gegeben.

Sachsen stehe in der Pflicht, EU-Recht umzusetzen. Der Freistaat werde weiter wachsam sein, um die unsichtbare Gefahr eines Viruseintrags zu beherrschen. „Im Gegensatz zu anderen Bundesländern konnten wir in Sachsen einen Übertrag der Afrikanischen Schweinepest auf Mastschweinehaltungen verhindern“, betonte Köpping. 

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Virusinfektion, die nur Schweine betrifft. Sie verläuft fast immer tödlich und ist unheilbar. Überlebende Tiere entwickeln keine Immunität gegen das Virus, sie können sich erneut anstecken. Bisher gibt es keine Möglichkeit, Schweine durch eine Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände und Futter übertragen werden.