Lange galten sie als Hoffnungsträger für einen Corona-Impfstoff, jetzt muss Curevac umstrukturieren. Mit spürbaren Folgen für die Belegschaft.
Das Biotech-Unternehmen Curevac will im Rahmen eines Konzernumbaus fast jede dritte Stelle streichen. Die Firma will 30 Prozent ihrer Stellen abbauen und die Betriebskosten ab nächstem Jahr um insgesamt 30 Prozent senken, wie sie in Tübingen mitteilte. Zudem kündigte Curevac an, die Rechte an seinen mRNA-Grippe- und Covid-19-Impfstoffen für bis zu 1,45 Milliarden Euro an den britischen Pharmakonzern GSK zu verkaufen.
Curevac sichert sich damit dringend benötigte Finanzmittel, nachdem das Unternehmen mit Problemen in klinischen Studien und mit Patentstreitigkeiten rund um seine mRNA-Technologie zu kämpfen hatte. Die Tübinger Firma erhält laut Vereinbarung eine Anfangszahlung von 400 Millionen Euro, bis zu 1,05 Milliarden Euro an Meilensteinzahlungen sowie weitere variable Vergütungen. Die Curevac-Aktie legte zwischenzeitlich um fast 28 Prozent zu.
Das Biotech-Unternehmen galt im Zuge der Corona-Pandemie zunächst als einer der Hoffnungsträger bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus. Aber wegen einer vergleichsweise geringen Wirksamkeit hatte Curevac seinen ersten Impfstoffkandidaten aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Der Impfstoffhersteller arbeitet aktuell etwa an der Entwicklung eines neuen Corona-Vakzins der zweiten Generation. Außerdem forscht das Unternehmen an Impfstoffen für die Krebstherapie. Ein Produkt ist aber noch nicht auf dem Markt. Nach dem Umbau liege der Fokus auf Ansätzen mit hohem Wertpotential unter anderem in der Onkologie, so Curevac.