Kriminalität: Mutmaßliche Automatensprenger auf freiem Fuß

Nach dem verkündeten Fahndungserfolg sind die in den Niederlanden festgenommenen mutmaßlichen Automatensprenger wieder frei. Zumindest vorerst.

Die fünf in den Niederlanden von Spezialeinheiten überwältigten mutmaßlichen Automatensprenger sind wieder frei. Ein niederländischer Richter habe die Haftbefehle gegen die Männer aber nicht aufgehoben, sondern gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt, bestätigte ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft. Die „Rheinische Post“ hatte zuvor berichtet.

Haftbefehle könnten wieder in Kraft gesetzt werden

Einen direkten Einfluss auf die weiteren Ermittlungen habe dies aber nicht, sagte Staatsanwalt Julius Sterzel. „Wir haben Auslieferungsersuchen für alle Fünf gestellt.“ Sollte die Justiz den Ersuchen stattgeben, könnten die Haftbefehle wieder in Kraft gesetzt werden.

Nach einem Coup in Heilbronn in Baden-Württemberg waren sie von niederländischen Spezialeinheiten in einem Garagenhof in Boskoop (NL) überwältigt worden. In ihrem hochmotorisierten Auto waren Sprengstoff, diverse Kennzeichen und dicke Bündel Bargeld entdeckt worden. 

Beute in Millionenhöhe

Den mutmaßlichen Gangstern werden 21 Automatensprengungen vorgeworfen. Dabei soll das Quintett im Alter von 30 bis 39 Jahren Beute in Millionenhöhe erzielt haben. Einer der Verdächtigen war bereits wegen Geldautomatensprengungen 2016 in Köln zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Bei der Festnahme hatte der vorbestrafte Gangster aus dem Garagenhof zu entkommen versucht, war von einem Polizeihund gestoppt und durch Bisse verletzt worden.

Gegen die Verdächtigen waren europäische Haftbefehle wegen Herbeiführens von Sprengstoffexplosionen und schweren Bandendiebstahls erwirkt worden. Ihnen drohen bis zu 15 Jahre Haft.