In Thüringen klafft die Schere bei den Mieten in den größeren Städten und auf dem Land stark auseinander. Insgesamt ist die Kaltmiete jedoch niedriger als anderswo.
Die Kaltmieten in Thüringen liegen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Das geht aus den jetzt vom Statistischen Landesamt in Erfurt vorgelegten Zensusdaten hervor. Demnach wurde für 2022 eine durchschnittliche Nettokaltmiete für vermietete Wohnungen von 5,65 Euro pro Quadratmeter ermittelt. Der Bundesdurchschnitt lag bei 7,28 Euro pro Quadratmeter.
Der Verband der Thüringer Wohnungswirtschaft, der kommunale und genossenschaftliche Unternehmen vertritt, geht für sein Marktsegment aktuell sogar nur von einer Nettokaltmiete von 5,47 Euro pro Quadratmeter aus. Allerdings gibt es bei den Mieten im Freistaat ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. Vor allem Jena, Erfurt und Weimar gelten als teuer.
Laut Mitteilung des Landesamtes gehört Thüringen neben Sachsen-Anhalt mit im Schnitt 5,38 Euro kalt pro Quadratmeter und Sachsen mit 5,72 Euro zu den Bundesländern mit den günstigsten Nettokaltmieten. Am höchsten lagen die Nettokaltmieten demnach in Hamburg mit 9,16 Euro pro Quadratmeter.
Der Zensus, eine umfassende Erhebung im Abstand von mehreren Jahren, ergab einen Bestand von insgesamt 1.167.277 Wohnungen im Freistaat. Davon war etwa die Hälfte Mietwohnungen. Mehr als die Hälfte der Wohnungen wurde danach mit Gas (52,3 Prozent), gut ein Fünftel mit Fernwärme (22,2 Prozent) geheizt. Der Anteil erneuerbarer Energieträger betrug dagegen nur 6,9 Prozent – aber immer noch nahe am deutschen Druckschnitt von 7,2 Prozent.