Banken: Österreichische Bawag-Gruppe übernimmt Barclays in Hamburg

Hamburgern ist sie vor allem als Namensgeberin der Sport- und Kulturarena im Volkspark bekannt. Nun hat die Barclays Consumer Bank Europe in Hamburg eine neue Eigentümerin.

Die österreichische Bawag-Gruppe übernimmt das deutsche Privatkundengeschäft der Barclays Consumer Bank Europe (Barclays) mit Sitz in Hamburg. Der Vollzug der Transaktion werde voraussichtlich im letzten Quartal dieses Jahres oder im ersten Quartal 2025 abgeschlossen sein, teilte die börsennotierte Holdinggesellschaft in Wien mit. Barclays, ein Zweig der Barclays Bank Ireland, betreut als Kreditkartenanbieter in Hamburg nach eigenen Angaben mit rund 700 Beschäftigten etwa zwei Millionen Kundinnen und Kunden. Bekannt ist das Unternehmen in der Hansestadt vor allem als Namensgeber der Multifunktionsarena für Sport- und Kulturveranstaltungen im Stadtteil Bahrenfeld. Die Arena liegt unweit des Volksparkstadions des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV. 

„Wir freuen uns über die Übernahme des deutschen Konsumentenkreditgeschäfts von Barclays und die vielen Möglichkeiten, die sich daraus für den Konzern ergeben“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bawag-Gruppe, Anas Abuzaakouk. Sie passe strategisch sehr gut – und zwar in Bezug auf das Produktangebot, die Marktpräsenz, den Kundenstamm und die Belegschaft in Hamburg, „die vor allem eine starke Expertise im Kreditkartengeschäft einbringt“. Die Gruppe freue sich, „das gesamte Team willkommen zu heißen und auf dem starken Fundament aufzubauen, das bereits geschaffen wurde“. 

Barclays-Chef Tobias Grieß nannte die Übernahme „eine Bestätigung für das erfolgreiche Geschäft, das unsere Teams in den vergangenen Jahrzehnten auf dem deutschen Markt aufgebaut haben“. Zum Übernahmepreis machten beide Seiten keine Angaben.

Die Bawag-Gruppe betreut nach eigenen Angaben rund 2,1 Millionen Kunden in Österreich, Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Westeuropa sowie den USA. Im vergangenen Jahr habe sie bei operativen Kernerträgen in Höhe von gut 1,5 Milliarden Euro einen Nettogewinn von rund 680 Millionen Euro eingefahren.