EM 2024: Merinos Hommage an seinen Vater: Die Geschichte hinter dem Torjubel des Spaniers

So schmerzhaft Mikel Merinos Siegtor für Spanien aus deutscher Sicht auch war – es steckt eine rührende Geschichte dahinter. Die reicht 33 Jahre zurück.

Es war das dramatische Ende eines kräfte- und nervenzehrenden Viertelfinales zwischen Deutschland und Spanien. Als die Zuschauer und Spieler sich schon aufs Elfmeterschießen eingestellt hatten, brachte Mikel Merino die Spanier mit seinem Kopfballtor in der 119. Minute wieder in Führung. Alle deutschen EM-Träume waren in diesem Moment zerstört, das Aus besiegelt.

Nachdem er den „Lucky Punch“ mit seinen Teamkollegen gefeiert hatte, lief der Torschütze dann zur Eckfahne für einen weiteren Jubel. Merino umkreiste die Fahne, ballte dabei eine Siegerfaust und schrie anschließend seine Freude gen Himmel. Was wie ein merkwürdiger Regentanz aussah, war eine Hommage an den eigenen Vater.

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Vor 33 Jahren: Selber Ort, selber Jubel

Ángel Merino Torres war genauso wie sein Sohn heute Fußballprofi und spielte den Großteil seiner Karriere beim spanischen Klub CA Osasuna. Dieser gastierte am 6. November 1991 zum Uefa-Pokalspiel beim VfB Stuttgart. Am Ende gewannen die Spanier mit 3:2. Das zwischenzeitliche 2:0 erzielte ein gewisser Ángel Merino Torres, der seinen Treffer, Sie ahnen es, mit einem Tänzchen um die Eckfahne feierte.

Fast 33 Jahre später, am 5. Juli 2024, ließ Sohn Mikel Merino seinem Tor den gleichen Jubel folgen – und das im selben Stadion wie sein Vater damals. Der Treffer von Merino Junior dürfte jedoch, nichts für ungut, deutlich mehr Gewicht haben als der Treffer des Vaters im Jahr 1991. Denn der Mittelfeldspieler, der für den spanischen Klub Real Sociedad San Sebastian aufläuft, hat seine Nation damit ins EM-Halbfinale geköpft.

Merino lässt mit seinem Siegtreffer die Hoffnungen auf einen vierten EM-Titel in Spanien größer werden. Hätte er dadurch nicht die deutsche Mannschaft aus dem Turnier geworfen, würde man ihm das Tor fast gönnen. Vor allem wegen der Geschichte dahinter.

Quellen: DFB, X (Twitter)