Einmal im Jahr treffen sich die Verbraucherminister von Bund und Ländern zu einer gemeinsamen Konferenz – diesmal in Regensburg. Nordrhein-Westfalen will unter anderem Konzertbesuchern helfen.
Das Land Nordrhein-Westfalen will Verbraucherinnen und Verbraucher besser beim Kauf von Veranstaltungstickets schützen. Das geht aus einem Vorschlag von Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen (CDU) hervor, den sie am Donnerstag und Freitag bei der alljährlichen Konferenz der Verbraucherschutzminister von Bund und Ländern in Regensburg einbringen will und der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Bei Tickets sollen Verbraucherinnen und Verbraucher dem Vorschlag zufolge bereits vor dem Kauf mehr Informationen erhalten, etwa welcher Anbieter wie viele Tickets verkauft und welche Platzkategorien zu welchem Preis bei welchem Anbieter erhältlich sind. Derzeit sind Ticketpreise oft erst im Kaufprozess sichtbar.
Ticketkauf komplex und unübersichtlich
Zudem soll geprüft werden, ob Verbrauchern ein Widerrufsrecht beim Onlinekauf von Tickets eingeräumt werden kann, wenn wichtige Informationen, insbesondere Platz und Preis, erst weniger als 48 Stunden vor dem möglichen Kauf bekannt werden.
Der Einkauf von Tickets werde zunehmend komplex und unübersichtlich und sei häufig nur in sehr engen Zeitfenstern möglich, sagte Gorißen. „Ich erwarte von den Anbietern, dass sie stärker im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher handeln. Marktmacht von großen Ticketportalen darf nicht dazu führen, dass unklare und intransparente Verkaufsstrategien umgesetzt werden können.“
Mehr digitales Wissen für Verbraucher
Daneben will Gorißen mehr Sicherheit für Verbraucher bei der Nutzung digitaler Produkte. Das geht aus einem weiteren Vorschlag aus NRW hervor. Anbieter von E-Mails, Chats oder Telekommunikationsdiensten sollen demnach auf europäischer Ebene dazu verpflichtet werden, bessere Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dadurch sollen etwa Schadprogramme zum Ausspionieren persönlicher Daten besser erkannt und gestoppt werden.
Zudem möchte NRW die digitale Teilhabe fördern – etwa mit mehr Wissensvermittlung an Bürgerinnen und Bürger durch ein Info-Telefon. „Verantwortung für IT-Sicherheit darf nicht allein von der digitalen Kompetenz der Nutzerinnen und Nutzer abhängen. Der Schutz vor Cyberangriffen muss zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe werden“, sagte Gorißen.
Internetseite Verbraucherschutzministerkonferenz