Erst Wirtschaftsreferent und Oktoberfest-Chef – und in zwei Jahren vielleicht Oberbürgermeister? Clemens Baumgärtner hat noch viel vor. Eine erste Hürde auf dem Weg hat der CSU-Mann nun gemeistert.
Nach rund fünf Jahren als Wiesnchef und Wirtschaftsreferent in München will Clemens Baumgärtner (CSU) Oberbürgermeister der Stadt werden. Der Bezirksvorstand der CSU habe ihn einstimmig als Spitzenkandidat für die Kommunalwahl 2026 nominiert, sagte der Bezirksvorsitzende Georg Eisenreich (CSU), der auch bayerischer Justizminister ist. Baumgärtner ist noch bis Ende Februar Wirtschaftsreferent und sieht sich aufgrund seiner jahrelangen Erfahrungen gut für den obersten Chefposten gerüstet. Dafür muss der 47-Jährige wohl gegen den amtierenden Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) antreten, der immer wieder erklärt hat, eine dritte Amtszeit regieren zu wollen.
Der rot-grünen Stadtregierung unter Reiter warf Baumgärtner vor, zu wenig zu gestalten und anzupacken. „Wir wollen auf jeden Fall die stärkste Kraft im Rathaus werden, um wieder mitregieren zu können“, gab der CSU-Politiker als Ziel für seinen Wahlkampf aus, für den er bis zum Wahltag am 8. März nun knapp zwei Jahre Zeit hat. Themen sollen unter anderem die Verkehrspolitik und die Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs sein, die Lage der städtischen Kliniken und die Kita-Gebühren.
Das Amt des Münchner Oberbürgermeisters ist allerdings seit Jahrzehnten fest in der Hand der SPD. Mit Erich Kiesl (CSU) hatte von 1978 bis 1984 zuletzt ein CSU-Politiker den Posten inne. Danach folgten die SPD-Politiker Georg Kronawitter, Christian Ude und schließlich Dieter Reiter (alle SPD).
Baumgärtners Amtszeit als Wirtschaftsreferent endet bereits Ende Februar 2025. Die Nachfolge wird der Stadtrat im Oktober bestimmen. Nach dem Willen der SPD, die das Vorschlagsrecht für den Posten hat, soll der Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) neuer Wirtschaftsreferent und damit Chef des Oktoberfestes werden.
Sollte es so kommen, würde Ingolstadt vorzeitig einen neuen OB benötigen. Allerdings wäre Scharpf aber ohnehin bei den Kommunalwahlen 2026 nicht mehr angetreten. Begründet hatte der 52-jährige Jurist dies mit persönlichen Motiven, da seine Frau und seine vier Kinder in München leben.