Auf 370 000 Hektar in Thüringen wächst Wintergetreide. Nun sind die Mähdrescher am Start.
Thüringens Bauern bringen die Getreideernte ein. Betriebe vor allem in der Region Nordhausen, im Altenburger Land und im Unstrut Hainich-Kreis seien jetzt mit den Mähdreschern unterwegs. „Die Ernte hat in weiten Teilen Thüringens zu Wochenbeginn begonnen“, sagte André Rathgeber vom Thüringer Bauernverband auf Anfrage in Erfurt.
In Südthüringen beispielsweise im Kreis Hildburghausen und in der Rhön gebe es noch Tests, ob die Wintergerste erntereif sei. In der vergangenen Woche hatte es noch mehrfach geregnet und damit den ursprünglich prognostizierten Erntestart um einige Tage verzögert.
„Die Betriebe nutzen jetzt das warme Wetter mit Temperaturen bis 26 Grad aus. Und es geht auch ein warmes Lüftchen“, sagte Rathgeber. Gedroschen werde vor allem Wintergerste. Aber auch Winterraps habe örtlich bereits den nötigen Reifegrad erreicht und werde vom Feld geholt.
Wintergetreide auf 370 000 Hektar
Eine Ernteprognose wollte der Fachreferent des Bauernverbandes noch nicht abgeben. Das hänge von vielen Faktoren ab. So habe ein Betrieb aus Nordthüringen gerade berichtet, dass er durch Hagel bis zu 60 Prozent Verlust bei Raps befürchte. Bundesweit sind die Erwartungen des Bauernverbandes verhalten, auch wegen der Wetterkapriolen in diesem Jahr.
Wintergerste wird in diesem Jahr nach Zahlen des Statistischen Landesamtes auf 75.900 Hektar angebaut. Die Anbaufläche für diese Getreideart ist relativ stabil. Insgesamt wächst nach den Angaben der Erfurter Statistiker auf Thüringens Feldern in diesem Jahr weniger Wintergetreide heran. Im Herbst seien rund 370.000 Hektar mit Wintergetreide bestellt worden – ein Rückgang von 19.900 Hektar oder fünf Prozent.
Winterweizen, der einen großen Anteil ausmacht, wurde auf 170.300 Hektar gesät. Der Rückgang fiel mit zehn Prozent überdurchschnittlich aus. Der Anbau von Winterroggen verringerte sich um sieben Prozent auf etwa 9.000 Hektar. Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, wurde auf rund 10.300 Hektar bestellt – ein Plus von fünf Prozent. Einen großen Anteil an der Anbaufläche hat erneut Winterraps mit rund 100.200 Hektar. Der Anbau der Ölfrucht ging damit leicht um zwei Prozent zurück.