Rund ein halbes Jahr nach einem tödlichen Messerangriff auf eine Mitschülerin im baden-württembergischen St. Leon-Rot hat die Staatsanwaltschaft einen 18-Jährigen wegen Mordes und weiterer Delikte angeklagt. Wie die Behörde am Mittwoch in Heidelberg mitteilte, geht sie von einer heimtückischen Tat aus niedrigen Beweggründen aus.
Der Jugendliche stach laut Anklage am 25. Januar in einem Aufenthaltsraum eines Gymnasiums in der Gemeinde nahe Heidelberg auf sein 18-jähriges Opfer ein und verletzte es tödlich. Der Angriff erfolgte demnach für die Jugendliche überraschend und damit heimtückisch. Gegenstand der Anklage ist außerdem eine frühere Körperverletzung rund zwei Monate vor der Tat. Dabei soll der Verdächtige die später Getötete durch Schläge verletzt haben.
Eine Jugendkammer des Landgerichts Heidelberg wird die Anklage prüfen und über die Eröffnung eines Prozesses entscheiden. Termine gibt es noch nicht.
Ebenfalls angeklagt ist der 18-Jährige nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen einer Reihe von Straftaten, die er am 25. Januar bei seiner Flucht vom Tatort verübt haben soll. Er raste dabei mit einem Auto über die Autobahn 5 in Richtung Norddeutschland und kollidierte im niedersächsischen Seesen mit einem anderen Fahrzeug. Dessen Fahrer wurde schwer verletzt.
Dem jungen Mann werden deshalb zusätzlich ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen sowie gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Dazu kommen weitere Delikte wie tätlicher Angriff auf und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.