Nach massiven Regenfällen haben sich oberhalb von Deutschlands wohl größter Eishöhle bei Berchtesgaden Felsmassen gelöst. Freiwillige sind jetzt gefragt.
Ein gewaltiger Felsrutsch hat den Zugang zu Deutschlands wohl größter besuchbarer Eishöhle in Marktschellenberg verschüttet. Dutzend Kubikmeter Geröll waren am Sonntag vom Untersberg abgegangen – nach mehreren heftigen Gewittern und Starkniederschlag, wie Helfried Unterberger, Vorsitzender des Vereins für Höhlenkunde Schellenberg, sagte. Verletzt wurde niemand. Der Eingang ist zwar frei – aber der Weg dorthin liegt teils unter Geröll. Mehrere Medien hatten über den Bergrutsch berichtet.
„Vor uns liegt nun ein großer Berg an Arbeit“, sagte Unterberger. Es brauche Hilfe von Freiwilligen. „Mit Maschinen kommt man dort nicht hin.“ Bis Freitag allerdings wollen die Helfer den Weg wieder freigeräumt haben.
Seit Jahren kümmern sich die Vereinsmitglieder darum, das begehbare Naturschauspiel am Untersberg am Leben zu halten und Führungen im teils mehr als 20 Meter dicken Eis anzubieten. Die erforschte Länge der Höhle im Berg beträgt mehr als 3,6 Kilometer, bei Führungen geht es rund 500 Meter hinein.
Die Eishöhle in Marktschellenberg war erst kürzlich wieder offiziell eröffnet worden. Sie gilt als eine der beliebtesten Attraktionen des kleinen Ortes, der direkt an der Grenze zu Österreich liegt. Seit Kurzem finden wieder Führungen statt. Tausende Gäste besuchen die Eisschauhöhle mit rund 60.000 Kubikmetern Eis pro Jahr.