Neues Netflix-Projekt: Lena Dunham spielt nicht Hauptrolle in ihrer Serie – Schuld sind die Zuschauer

Mit der semi-biografischen Serie „Girls“ wurde Lena Dunham berühmt. Auch ihr neues Netflix-Projekt beruht auf ihrem Leben. Doch diesmal hat sie eine traurige Entscheidung getroffen.

Großstadtleben, Selbstfindung und sehr viel schlechter Sex: Die Comedy-Serie „Girls“ über vier junge Frauen in New York erlangte in den 2010ern Kultstatus. Geschrieben hat sie Lena Dunham, die auch in die Hauptrolle der selbstverliebten Hannah Horvarth schlüpfte. Nun kommt erneut eine Show von ihr auf die Bildschirme: Für Netflix entwickelt Dunham gerade die Comedy-Serie „Too Much“, die 2025 erscheinen soll. Doch dieses Mal wird Dunham nicht die Hauptrolle spielen – und das hat einen traurigen Grund.

Dunham Fry Berlinale   16.30„Ich war körperlich nicht bereit dafür, meinen Körper wieder auseinander nehmen zu lassen“, sagte sie dem Magazin „The New Yorker“. „Ich wollte zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben nicht noch einmal die Erfahrungen machen, die ich mit ‚Girls‘ erlebt habe“, so Dunham. Es sei ihr aber schwer gefallen, sich das einzugestehen.

Dabei soll es in dem Netflix-Projekt wie schon bei „Girls“ im Grunde um Dunhams Leben gehen: Die Serie handelt von einer Amerikanerin Ende 30, die nach London zieht und sich in einen Musiker verliebt. Dunham selbst lebt seit 2021 in der britischen Hauptstadt und ist mit Luis Felber verheiratet, einem peruanisch-britischen Musiker. Jetzt übernimmt die Schauspielerin Megan Stalter die Hauptrolle in „Too Much“. Diese sei „eine kleine Meryl Streep“, schwärmte Dunham.

Lena Dunhams Nacktheit in „Girls“ sorgte für Schlagzeilen

Als sie „Girls“ schrieb, war Lena Dunham erst 24 Jahre alt, wurde damit über Nacht zum Star – und zur Schlagzeile. Neben inhaltlicher Kritik sah sich Dunham extrem viel Bodyshaming ausgesetzt: Allein die Tatsache, dass sie sich in der Serie auch nackt zeigte, sorgte damals für Kontroversen, im Netz häuften sich Hass-Kommentare. Das Ganze führte auch dazu, dass Dunham seit sechs Jahren den Zugang zu ihren Social-Media-Kanälen nicht selbst nutzt. Eine Assistentin erledige das für sie, sie schreibe zwar Posts, lese die Kommentare jedoch nicht. „Ich finde nicht, dass wir auf diesen Plattformen unsere Zeit verbringen sollten. Diese Orte schützen Frauen und Minderheiten nicht (…)“, sagte Dunham. Sie habe gemerkt, dass sie es nicht schaffen würde, sich in ihrem Privatleben so zu fühlen, wie sie es sich wünschte, so lange sie noch Zugang zu diesen Dingen hatte. 

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Das heißt aber nicht, dass Dunham sich ganz von der Schauspielerei abgewendet hat: Auf der Berlinale war sie dieses Jahr in „Treasure“ an der Seite von Stephen Fry zu sehen, spielte die Tochter eines Holocaust-Überlebenden. Ein weiteres größeres Filmprojekt sei momentan in der Mache. Und auch in „Too Much“ wird sie zu sehen sein: Die 38-Jährige übernimmt eine kleinere Rolle, und zwar an der Seite von Andrew Rannells, wie Dunham verriet. Das dürfte besonders die Fans von „Girls“ freuen: Mit ihm stand sie schon damals vor der Kamera, er spielte Elijah, den schwulen Ex-Freund von Dunhams Hannah.

Quelle: „The New Yorker“