Doppelt hält besser – diese Redewendung kann auch bei der Gesichtsreinigung angewendet werden. Für wen das sogenannte Double Cleansing sinnvoll ist und was Sie dabei beachten sollten.
Für viele ist die Gesichtsreinigung eher ein leidiges Thema – es ist schließlich nervig, sich jeden Abend Make-up und Co. oder auch die Verschmutzungen aus dem Alltag gründlich aus dem Gesicht zu waschen. Doch die Reinigung ist für eine reine Haut besonders wichtig und sollte oft sogar besser in doppelter Form erfolgen. Was das sogenannte Double Cleansing ist, was Sie dabei beachten sollten und welche Produkte sich dafür lohnen.
Double Cleansing: Was ist das?
Der Name sagt es bereits: Beim Double Cleansing wird das Gesicht zweifach gereinigt und zwar mit zwei unterschiedlichen Produkten. Bekannt ist diese Methode besonders in der koreanischen Kosmetik und ist bei uns noch nicht allzu lange gängig. Die Inhaltsstoffe sind dabei besonders wichtig und sollten gut überlegt und auf die eigene Haut abgestimmt sein.
Patrizia Wagner, die jahrelange Erfahrung in der Kosmetikbranche gesammelt hat und mittlerweile die eigene Marke Re Skin gegründet hat, bei der sie auf chemische Konservierungsstoffe verzichtet, weiß, warum es so sinnvoll ist: „Ein Double Cleansing hilft dabei, hartnäckige, porenverstopfende und Akne verursachende Unreinheiten zu entfernen, die nach einmaligem Waschen des Gesichts auf der Haut verbleiben können.“ Man kann also durchaus Unreinheiten vorbeugen, wenn man besonders gründlich das Gesicht reinigt. Grundsätzlich erfolgt das Double Cleansing in diesen zwei Schritten:
1. Schritt: Reinigung auf Öl-Basis
Im ersten Schritt reinigen Sie das Gesicht mit einem Produkt auf Öl-Basis, etwa dem „Pure Cleansing Oil“ von ma:nyo. Denn: Öl öffnet die Poren, die am Ende des Tages oft mit Schmutz oder Make-up gefüllt sind. Massiert man nun das Reinigungsöl sanft einige Sekunden ins Gesicht ein und wäscht es anschließend gründlich mit lauwarmem Wasser und einem Reinigungstuch ab, können die Verschmutzungen aus den Poren geholt werden.
2. Schritt: Wasserbasierte Reinigung
Im zweiten Schritt kommt wasserbasierte Reinigung ins Spiel, die auf den Hauttyp abgestimmt sein sollte. Geeignet ist für diesen zweiten Schritt ein Reinigungsschaum (zum Beispiel der Cleansing Foam von Babor für normale Haut), der wie ein Magnet wirkt und die Verschmutzungen, die im ersten Schritt hervorgeholt wurden, aus dem Gesicht nimmt. Erst dann ist es wirklich porentief rein.
Tipp: Es empfiehlt sich, das Double Cleansing abends anzuwenden, damit sich die Haut über Nacht gut regenerieren kann. Morgens reicht es dann aus, das Gesicht nur noch mit Wasser zu reinigen und wie gewohnt zu pflegen.
Für welche Haut eignet sich das Double Cleansing?
Das Double Cleansing ist für jeden Hauttyp geeignet, man muss nur die verwendeten Produkte den Bedürfnissen und möglicherweise Problemen der Haut anpassen. Bei normaler Haut oder Mischhaut muss man in der Regel wenig beachten.
Für sensible oder trockene Haut
Bei sensibler und/oder trockener Haut können Sie zu einem Reinigungsschaum greifen, der die Haut beruhigt und keine aggressiven Inhaltsstoffe oder zu viel Chemie enthält. Dazu eignet sich beispielsweise der „Extra Gentle Reinigungsschaum“ von Clinique. Patrizia Wagner sagt dazu: „Ein Cleansing Balm ist eine andere sehr gute Lösung, mit Inhaltsstoffen wie Shea Butter oder Jojobaöl. Darauffolgend ein Reinigungsgel. Wichtig dabei: ohne denaturierten Alkohol oder Duftstoffe wie Lavendel oder Rose, Natriumlaurylsulfat oder Natrium C14-16 Olefin Sulfonat, denn sie entziehen der Haut noch mehr Feuchtigkeit.“ Zudem sei trockene Haut anfälliger für vorzeitige Alterserscheinung, deshalb sind Produkte mit Hyaluronsäure empfehlenswert, erklärt die Expertin weiter.
Für fettige oder unreine Haut
Bei fettiger Haut oder Unreinheiten sollte dagegen zu einem Produkt gegriffen werden, das talgregulierend wirkt. Der Reinigungsschaum von Shiseido ist dermatologisch getestet und für fettige oder ölige oder zu Unreinheiten neigende Haut genau richtig. Die Expertin sagt dazu: „Bei fettiger Haut ist ein Double Cleansing besonders ratsam. Hier kann ein beliebiger Öl-Reiniger gewählt werden, alternativ kann man auch Mizellenwasser im ersten Schritt verwenden. Es folgt ein Gel-Cleanser, etwa ein Produkt mit Aloe Vera, Grüner Tee, Moringa oder Glykolsäure (AHA).“ Das Ziel sei es, Schmutz und Öl zu entfernen, aber auch den pH-Wert nicht aus der Balance zu bringen. Der Aloe Cleanser von Re Skin eignet sich hier beispielsweise ebenfalls.
Weitere Hinweise zum Double Cleansing
Bei zu Akne neigender Haut müsse man auf andere Inhaltsstoffe achten, sagt Patrizia Wagner: „Ein sanftes Reinigungsmittel mit Antioxidanzien und entzündungshebenden Inhaltsstoffen wie Salicylsäure, um die Poren zu befreien und Unreinheiten zu minimieren“ sei hier empfehlenswert. Bei Entzündungen seien Produkte mit Inhaltsstoffen wie BHA und AHA ratsam.Aber Vorsicht: Wer immer wieder mit Hautreizungen oder -rötungen zu kämpfen hat oder sie nach der Reinigungsmethode bemerkt, sollte sich von einem Hautarzt/einer Hautärztin oder Kometiker:innen beraten lassen. Das gilt auch generell für problematische Haut.Bei reifer Haut oder trockener beziehungsweise problematischer Haut ist die Wassertemperatur zudem wichtig: Nicht zu heiß und nicht zu kalt sollte es sein.
Wer also häufig mit Unreinheiten oder vergrößerten Poren zu kämpfen hat und sich gern tagsüber schminkt, sollte sich überlegen, das Double Cleansing in den Alltag zu integrieren. Durch die Reinigung mit einem ölbasierten Produkt kann man sich das Abschminken vor der Reinigung zudem sparen. Wie so oft gilt aber auch bei der Reinigung: Durch Ausprobieren merkt man, was der Haut guttut und was nicht. Wer aber noch nicht den richtigen Weg für sich gefunden hat, für den könnte die doppelte Gesichtsreinigung genau das Richtige sein.
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